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19 Männer Gottes - mit Frauen

Erzbischof weiht Diakone - Laien taufen, trauen, beerdigen und predigen

Von Reinhard Brockmann
Paderborn (WB). 19 Männer, durchweg mit großer Berufs- und Lebenserfahrung, hat Erzbischof Hans-Josef Becker am Samstag im Paderborner Dom zu Diakonen geweiht.

Diakone dürfen taufen, trauen, beerdigen und predigen, nicht jedoch die Messe feiern und die Beichte hören. In einer Zeit, »in der viele Werte eingeebnet sind«, nehme »Jesus 19 Männer aus unserer Mitte als Diakone in seinen Dienst«, sagte der Erzbischof. Am Anfang des Amtes in der Gemeinde und im Beruf stehe die Sendung Gottes und nicht menschliches Können. »Wir wissen nicht, was auf den Einzelnen, die Familie und auch die Kirche von Paderborn zukommt.« Becker bat die künftigen Diakone, den Weg mit ihm gemeinsam zu gehen - gestellt unter das Leitwort seines bischöflichen Amtes »Auf Dein Wort hin«. Die Männer sollten bei ihrer Tätigkeit als Diakon auch Grenzen sehen - »auch durch die Augen Ihrer Ehefrau«.
Während der Weihe traten die Kandidaten zunächst einzeln vor den Erzbischof und versprachen ihm und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam. Durch Auflegen der Hände spendete der Erzbischof dann die Weihe.
Aus den Händen ihrer Heimatpfarrer erhielten die Männer die Stola, die als Zeichen des diakonalen Amtes während der Liturgie getragen wird, sowie ein Messgewand. Schließlich überreichte der Erzbischof jedem einzelnen symbolisch das Evangelium.
Verheiratete Männer, die 35 Jahre und älter sind, können nach einer entsprechenden Ausbildung und unter Zustimmung ihrer Ehefrau zum Ständigen Diakon geweiht werden. Wer ein Zölibatsversprechen ablegt, kann diese Weihe bereits mit 25 Jahren empfangen. Auch Priesteramtskandidaten werden zunächst zum Diakon und dann zum Priester geweiht. In den Gemeinden des Erzbistums Paderborn gibt es 140 Ständige Diakone.
Sechs der 19 neuen Diakone stammen aus Ostwestfalen-Lippe: Clemens Bertram (Bielefeld/Schildesche-Jöllenbeck), Klaus Herbrand (Höxter-Stahle), Herbert Zünkler (Rheda), Arnold Stuckstätte (Herzebrock-Clarholz), Guido Schütte (Bad Driburg) und Franz Gelhaus (Steinheim).

Artikel vom 14.03.2005