14.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eltern mischen
in der Schule mit

Bezirksregierung bildet zwei Beiräte

Von Dietmar Kemper
Detmold (WB). Als erste Bezirksregierung in Nordrhein-Westfalen führt Detmold einen Eltern- und einen Schülerbeirat ein. »Sie sollen zum neuen Schuljahr ihre Arbeit aufnehmen«, sagte Werner Zahn gestern dieser Zeitung.

Die maximal 20 Mitglieder umfassenden Beiräte werden die Beteiligung am Schulleben vorantreiben. Erziehungsberechtigte und Jugendliche sollen bei der Berufsorientierung mitwirken, das Schulprogramm weiterentwickeln, Treffpunkte wie Elterncafés einrichten, die Ganztagsbetreung mitgestalten, Projekte gegen Drogen und Gewalt unterstützen und Migranten bei der Integration helfen.
Seit Oktober 2004 kamen 980 Eltern und Schüler zu drei von der Bezirksregierung ausgerichteten Informationsveranstaltungen, in denen es unter anderem um das neue Schulgesetz und die offene Ganztagsschule ging. »Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden«, sagte Projektkoordinator Werner Zahn gestern. Die Bezirksregierung wolle sich als zentrale Koordinierungsstelle für die Bildungsregion Ostwestfalen-Lippe etablieren.
Regierungspräsident Andreas Wiebe betonte beim letzten Elternforum am Freitag: »Das Motto ÝEltern: Willkommen in unseren Schulen!Ü soll nicht bedeuten, dass ich Sie ermuntern will, bei schulischen Veranstaltungen verstärkt Kuchen zu backen und Kaffee anzubieten.« Vielmehr gehe es um aktives Mitgestalten, wie es das neue Schulgesetz des Landes ausdrücklich vorsehe. Wiebe: »Die Stimme der Eltern wird in den Schulgremien ein stärkeres Gewicht bekommen, und auch die Schulkonferenz erhält zahlreiche zusätzliche Kompetenzen.« So entschieden die Eltern in der Schulkonferenz darüber, ob und wann es im kommenden Schuljahr Ausnahmen vom generellen Rauchverbot gibt.
Erstmals sei die Möglichkeit vorgesehen, dass Schulpflegschaften auf örtlicher oder überörtlicher Ebene zusammenwirken und die Interessen gegenüber Schulträgern und -aufsicht vertreten, erläuterte Wiebe: »Stadt- und Kreisschulpflegschaften erhalten damit eine gesetzliche Grundlage für ihre Arbeit.« Wiebe forderte die Eltern dazu auf, gemeinsam am »Haus des Lernens und Lebens« zu werkeln. Um die Eltern für ihre stärkere Rolle fit zu machen, sucht die Bezirksregierung auch die Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen. »Die VHS in Detmold und Minden bietet die Reihe ÝWeiterbildung geht zur SchuleÜ an«, erläuterte Werner Zahn. Darin lernten Mütter und Väter zum Beispiel, wie ein Elternabend gestaltet wird.

Artikel vom 14.03.2005