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Zwei Amokläufer töten
in USA zwölf Menschen

Motive für die Verbrechen bisher nicht klar

Washington/Atlanta/Milwaukee (dpa). Zwei Kapitalverbrechen mit insgesamt zwölf Toten und ohne klar ersichtliche Tatmotive haben am Wochenende die USA in Angst und Schrecken versetzt.

Während eines Gottesdienstes in einer Vorstadt von Milwaukee im Bundesstaat Wisconsins erschoss ein Amokläufer (45) sieben Glaubensbrüder und sich selbst.
Zuvor war die größte Verbrecherjagd in der Geschichte des Bundesstaates Georgia zu Ende gegangen. Nach 26-stündiger Flucht stellte sich ein mehrfacher Mörder ohne Widerstand der Polizei. Der 33-jährige Brian Nichols hatte am Freitag in einem Bezirksgericht von Atlanta (Georgia) einen Richter und zwei Beamte erschossen und eine Polizistin lebensgefährlich verletzt. Nichols konnte nach Polizeiangaben mit der Metro entkommen und tötete auf seiner Flucht noch einen 40 Jahre alten Zollbeamten. Der Computerspezialist musste sich vor Gericht unter anderem wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung an seiner Ex-Freundin verantworten. Nach 26 Stunden langer Flucht wurde Nichols am Samstag in einer Wohnung in Duluth nördlich von Atlanta festgenommen.
Nichols verfolgte die letzten Stunden der Jagd von Hunderten von Sicherheitskräften nach ihm live vor dem Fernseher. Als die Sicherheitskräfte eintrafen, signalisierte er den Angaben zufolge mit einem weißen T-Shirt seine Aufgabe. Der 33-Jährige sei mit erhobenen Armen aus der Wohnung gekommen und habe sich ohne Widerstand ergeben, hieß es.
In Brookfield, einem Vorort von Milwaukee im Bundesstaat Wisconsins, war ein Kirchentreffen völlig friedlich verlaufen, als ein 45-Jähriger plötzlich die Pistole zog und um sich schoss. Vier Menschen und der Täter seien auf der Stelle tot gewesen, drei weitere später im Krankenhaus gestorben, sagte ein Polizeisprecher. Die sieben Opfer, darunter eine Frau, waren zwischen 15 und 72 Jahre alt und gehörten der christlichen Religionsgemeinschaft der »Living Church of God« an. Ein Tatmotiv ist bislang nicht bekannt.

Artikel vom 14.03.2005