14.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Tor zur Oberliga (fast) dicht

Verbandsliga: TuS 97 unterliegt Bergkamen 36:40 - Drei Punkte zurück


Bielefeld (WB/jm). Der schöne Traum vom Aufstieg in die Oberliga - seit gestern Abend dürfte er im Jöllenbecker Handballlager ausgeträumt sein. Eine ungenügende Abwehrleistung war dafür verantwortlich, dass der letzte verbliebene Verfolger von Spitzenreiter TuRa Bergkamen in einem temporeichen Gipfeltreffen mit 36:40 (16:19) den Kürzeren zog.
Der Rückstand auf den Aufstiegsplatz ist sechs Spieltage vor Serienende auf drei Punkte angewachsen. Trainer Frank Brennecke analysierte: »Wir haben das Spiel in der Abwehr verloren. Im Deckungsverband haben einige nicht zu ihrer Form gefunden«. Keine Bindung zum Nebenmann: Das wollte er »nicht als Kritik« verstanden wissen. »An bestimmten Tagen laufen irgendwelche Abläufe nicht. Das war heute der Fall. Man muss akzeptieren, dass unsere Abwehr nicht funktioniert und Bergkamen die bessere Tagesform hatte oder vielleicht auch besser auf uns eingestellt war«. TuRa-Coach Holger Krimphove bejubelte »eine Riesenleistung im Angriff. Wir haben immer die richtige Antwort gewusst«.
»Aus allen Himmelrichtungen«, so Präsident Dr. Ulf-Peter Schroeder stolz, waren TuS 97-Anhänger angereist, um den Verbandsliga-Zweiten in der Sporthalle Am Friedrichsberg bei seinem Angriff auf den Ligathron anzufeuern. Heiko Eggert brachte seine Farben mit 1:0 in Führung. Doch die Gäste blieben nur bis zum 7:6 am Drücker, danach übernahm mehr und mehr Bergkamen die Initiative. Die Begegnung wurde zusehends einseitiger. Über 7:9, 10:14 und 16:19 geriet der TuS 97 mehrfach mit sieben Treffern in Rückstand - 17:24, 31:24.
»Wir haben in der Abwehr alle Varianten ausprobiert; 6:0, 5:1, zwei in Manndeckung genommen. Aber zu keiner Zeit haben wir ein Mittel gefunden«, so Brennecke. Nach dem 30:36 (»Da war längst alles verloren«) ging wohl nochmal ein Ruck durch die Mannschaft. Zwei Minuten vor dem Abpfiff hieß es nur noch 35:37 - das war's.
»Bergkamen hat in den letzten 17 Spielen nur zwei Punkte abgegeben. Warum sollen die jetzt plötzlich zwei Mal verlieren. Die sind durch«, gibt sich Frank Brennecke keinen Illusionen hin. Kollege Krimphove will von Aufstiegsglückwünschen noch nichts wissen. »Wir müssen nach Hille, nach Stemmer, nach Holzhausen. Es wäre grundverkehrt, jetzt in verfrühte Euphorie auszubrechen. Ich kenne genug Beispiele dafür, dass eine Mannschaft nach einem Highlight eine Woche später in ein Loch gefallen ist«.
Brenneckes sarkastischer Schlusskommentar: »Unser Bester war heute unser Zeitnehmer«.
TuS 97 Bi-Jöllenbeck: Lehmeier/Tiemann - Grothaus (9), Bruelheide (9/3), Eggert (4), Boekstiegel (3), Brenker (3), Schlüter (3), Streu (2), Duderstadt (1), Pieper (1).

Artikel vom 14.03.2005