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Schülerpaten suchen Mitstreiter

Hausaufgabenhilfe für ausländische Kinder braucht Unterstützung


Von Melanie Beyster
(Text und Foto)
Jöllenbeck (mb). Kinder die nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, um in der Schule sowohl dem Unterricht zu folgen als auch die Hausaufgaben zu lösen, sind an der Tagesordnung. Das ist frustrierend für die Kinder selbst, aber auch für die Lehrer, denn oft können sie die Lernziele nicht in der dafür vorgesehenen Zeit erreichen.
Um die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund zu beschleunigen, hat sich an der Grundschule Dreekerheide eine Elterninitiative gebildet, die dem Problem zweifach Abhilfe zu schaffen sucht. Alle 60 Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, können sich einen Schulpaten zuweisen lassen. Diese sind ebenfalls Grundschüler und helfen ihnen, die deutsche Sprache und Kultur besser kennenzulernen, indem sie sich außerhalb der Schule mit ihnen verabreden. Die Eltern der Schulpaten spielen ebenfalls eine große Rolle, denn sie können die fremdsprachigen Kinder zusammen mit ihren eigenen beaufsichtigen, während die gemeinsam ihre Hausaufgaben lösen. So entsteht ein intensiver Kontakt, und Lücken zwischen zwei Kulturen sowie die Sprachbarriere werden überwunden.
»Ich habe die Kinder sehr gerne«, erzählt Edeltraud Molesch, Ideenquelle der Elterninitiative und Elternpflegschaftvorsitzende der Klasse 2c. »Deshalb habe ich die Klasse meiner Tochter beobachtet und festgestellt, dass einige Kinder wirklich Hilfe bei den Sprachaufgaben benötigen.« Daher organisierte sie in Zusammenarbeit mit Schulleiter Wolfgang Balz eine Hausaufgabenhilfe für zwei Stunden am Montag und Freitag.
Diese Möglichkeit nutzen die Schüler mit Begeisterung, sie ist jedoch schon längst nicht mehr ausreichend, denn bis zu zwölf Schüler besuchen diesen Zusatzunterricht. Daher bittet die Schule um ehrenamtliche Mitarbeiter, die gewillt sind, zunächst bis zu den Sommerferien die Hausaufgabenhilfe zu unterstützen. Diese Einladung gilt nicht nur Fachkräften, sondern auch Eltern und älteren Menschen, die sich gerne um Kinder kümmern. »Wir sind für jeden dankbar, der unser Vorhaben unterstützt«, erklärt Wolfgang Balz. »Weil die Schule Hausaufgaben aufgibt, sollte sie im Idealfall auch dafür sorgen, dass sie gemacht werden.«

Artikel vom 15.03.2005