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Lazic-Lob für Marco Küntzel

Regionalliga: Arminia Bielefelds Amateure verpassen Auswärtssieg in Köln

Von Dirk Schuster
Köln (WB). Stark angefangen, stark nachgelassen: Arminia Bielefelds Amateure haben es sich selbst zuzuschreiben, dass sie im Auswärtsspiel bei den Amateuren des 1. FC Köln nicht mehr als ein 1:1 erreichten. Auch die Verstärkungen aus dem Profikader konnten nichts daran ändern, dass sich Köln das Remis aufgrund einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit redlich verdiente.

Bielefeld versäumte es vor der Pause, Christian Wieczoreks Führungstor (18.) das womöglich spielentscheidende 2:0 folgen zu lassen. »Wir Spitzen hatten viele Freiheiten«, wunderte sich Marco Küntzel, warum es nur zu dem einen einzigen Arminia-Treffer vor dem Seitenwechsel reichte. Küntzel war ebenso wie die Profikollegen Bernd Rauw und Michael Fink zu den Amateuren abkommandiert worden, alle drei machten ihren Job ordentlich. Trainer Igor Lazic sprach Küntzel sogar ein Lob aus: »Marco hat alles versucht, ist viel gelaufen. Schade, dass er kurz vor Schluss nicht noch das 2:1 gemacht hat.«
Lazic spielte auf die letzte Aktion der Begegnung an. Bernd Rauw führte einen Einwurf flott aus, Küntzel kam in eine aussichtsreiche Schussposition, »leider war der Ball etwas zu weit weg, ich konnte ihn nicht mehr lupfen«, sagte der Stürmer. Stefan Wessels, Profileihgabe im Kölner Tor, klärte die Aktion, danach war im Südstadion sofort Schluss.
»Wir haben zwei Punkte verloren. Das war ein Spiel, in dem wir unsere Torfdifferenz hätten verbessern können. So viele Chancen kriegen wir auswärts nie wieder«, äußerte ein verärgerter Igor Lazic. Dabei waren es insgesamt nur drei Hochkaräter, die die Arminen vergaben. Und immerhin einen davon münzten sie in ein Tor um. Cerci kam nach einem Einwurf an den Ball, bediente den in Mittelstürmerposition lauernden Wieczorek, der mit einem platzierten Flachschuss aus zehn Metern Wessels keine Chance ließ.
Ferhat Cerci war es auch, der zwei Mal vor der Pause das 2:0 auf dem Kopf hatte. Doch nach Flanken von Küntzel (19.) und Wieczorek (44.) fehlte ihm im Duell mit Ex-Armine Roland Benschneider jeweils das Glück.
Auch die Kölner hatten bei einer Doppelchance von Thomas Bröker die Gelegenheit, zum Erfolg zu kommen (30.). Den ersten Versuch wehrte Torwart Ronny Kockel famos ab, die folgende Flanke von FC-Profi Markus Feulner köpfte Bröker haarscharf neben das Tor.
Bielefelds Überlegenheit im ersten Abschnitt war vor allem eine spielerische. Gepflegt und sehr hübsch anzuschauen wurde der Ball flach und direkt aus der Abwehr durchs Mittelfeld nach vorn gereicht. In der Zentrale überragte Heiner Backhaus - doch leider nur 45 Minuten lang. »Von ihm erwarte ich, dass er 90 Minuten Präsenz zeigt«, sagte Lazic.
Zum Unglück der Arminen schied Torschütze Wieczorek in der Pause wegen einer Zerrung aus, bei Köln musste der Ex-Lübecker Timo Achenbach sogar verletzt ins Krankenhaus (61.). Weil dann auch noch Armine Carsten Rump in einer keineswegs überharten Partie wegen einer Oberschenkelverletzung nicht zu Ende spielen konnte, musste der DSC drei Minuten lang zu zehnt das 1:1 über die Zeit bringen. Giovanni Frederico war zuvor der Ausgleich gelungen (75.). »Man muss ehrlich sagen: verdient«, wusste Bielefelds Henning Grieneisen das Endresultat richtig einzuschätzen.

Artikel vom 14.03.2005