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Von Manfred Matheisen

Bielefelder
Optik

Denen werden wir es zeigen


Da ist der Rathaus-SPD dann offenbar doch der Kamm geschwollen: Die Gadderbaumer Genossen sind »eingeladen«, um über die Marktkaufplanungen zu reden. Nach der Blamage in der Bezirksvertretung kann das nur heißen, den Schaden zu begrenzen und die politischen Voraussetzungen zu schaffen, damit die AVA wie geplant im Herbst mit dem Bau des neuen Einkaufsmarktes beginnen kann.
Auch wenn der Fachausschuss am kommenden Dienstag den Weg für das Projekt frei machen wird, zeigt der Eklat in der Bezirksvertretung deutlich, was Teile der rot-grünen Basis von konkreter Wirtschaftsförderung halten: nichts!
Es wirkt beinah niedlich, wenn die grüne Bezirksvorsteherin Hannelore Pfaff angesichts einer 40-Millionen-Euro-Investition davon spricht, man könne doch jetzt wohl noch »einen Moment« warten. Ob die 25 Männer und Frauen, die im Marktkauf einen neuen Job bekommen werden, diese Ansicht teilen? Oder die Mitarbeiter der heimischen Baufirmen, die ihre Stellen gefährdet sehen, wenn es keine neuen Aufträge gibt?
Der Gadderbaumer SPD-Fraktionschef Ottokar Baum dreht den Spieß sogar um. Er wirft in einer Erklärung der AVA vor, den Eklat verursacht zu haben - mit Druck auf die Entscheidungsprozesse und dem Versuch, die politischen Vertreter »zu instrumentalisieren«. Man greift sich an den Kopf. Länger als ein Jahr laufen die Planungen. Und nun wird »Druck auf Entscheidungsprozesse« ausgeübt?
Dass Deutschland in der EU wirtschaftlich die rote Laterne verwaltet, ist auch darauf zurück zu führen, dass vor Ort gebremst wird und Politiker ihre Zuständigkeits-Eitelkeiten pflegen nach dem Motto: »Denen werden wir es mal zeigen!« Der Bundeskanzler kann gar nicht oft genug nach Arabien oder Fernost jetten und Aufträge für deutsche Firmen akquirieren um das auszugleichen, was manche Genossen und deren grüne Juniorpartner daheim vor die Wand setzen.

Artikel vom 12.03.2005