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Kinder sind Bestandteil
des Lebensglücks

Jürgen Liminski sprach vor dem »Weißen Kreuz«


Bielefeld (tb). Dass Familienglück kein Mythos ist, erlebt Jürgen Liminski täglich daheim. Der Journalist, der auch regelmäßig für das WESTFALEN-BLATT schreibt, hat selbst zehn Kinder. Doch der demographische Wandel zeigt, dass Familie und Kinder mittlerweile für viele Menschen in Deutschland zum Mythos geworden sind. Auf Einladung des »Weißen Kreuzes« sprach Liminski jetzt in Bielefeld.
In der »kindervergessenen Republik« von heute verlören die Menschen das Glück, weil sie kinderlos blieben. Denn zum Mythos vom verwirklichten Leben gehörten auch Kinder. Das sehen laut einer repräsentativen Umfrage 71 Prozent der Deutschen so. Das Problem: 44 Prozent der Kinderlosen fehlt der richtige Partner für die Familie. »Zu viele Deutsche trauen sich das Glück nicht mehr zu«, glaubt Jürgen Liminski.
Wenn die Menschen Kinder haben, dann müssten sie die drei »Z« nach dem Pädagogen Pestalozzi erfüllen: Zuwendung, Zärtlichkeit und vor allem Zeit. Denn nur so könnten die Eltern ihren Kindern gerecht werden: »Das grundlegende Humanvermögen wird in der Familie erzeugt. Die Schule kann die Familie nicht ersetzen«, zitierte Liminski den Nobelpreisträger Gary Becker. Somit habe die Familie großen Einfluss auf das Leben. Ohne eine wirksame Erziehung durch die Familie entwickle sich keine Persönlichkeit. Ohne diese wiederum gebe es kein Bewusstsein für Freiheit. Diesen Zusammenhang von Familie gelte es zu bedenken. Die Familie schaffe die Verbindung zwischen der individuellen und der sozialen Natur des Menschen. »Deshalb gehört die Familie ins Zentrum jeder menschlich orientierten Politik.«
Die Familie garantiert das Gemeinwohl«, konstatierte Liminski. Zur Zeit allerdings verhindere die Politik aller Parteien die Leistungsfähigkeit von Familien, weil vielen Frauen die Wahlfreiheit zwischen Kindern und Beruf fehle. Sie müssten sich für eines entscheiden - immer seltener für Kinder.
Hier gelte es anzusetzen, denn Kinder seien ein nicht zu unterschätzender Teil des Lebensglücks. Liminski: »Die Familie ist ein privilegierter Ort des Glücks.«

Artikel vom 14.03.2005