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Freiburg
plant die
Zweite Liga

Mintal rettet Nürnberg

Freiburg (dpa). »Phantom« Marek Mintal und der Doppelschlag: Er hat wohl die letzten Hoffnungen des SC Freiburg im Kampf um den Klassenerhalt zerstört und mit seinen beiden entscheidenden Treffern zugleich die Abstiegsangst beim 1. FC Nürnberg verjagt.
Schwere Zeiten: Volker Finke.

»Tore sind mir persönlich nicht so wichtig«, versicherte der slowakische Superstürmer nach seinen Saisontreffern 20 und 21 zum glücklichen 3:2 (1:1)-Sieg beim Schlusslicht bescheiden. »Nur der Klassenerhalt zählt.«
Für die praktisch geretteten Franken zählt in erster Linie Mintal. »Wir wollen ihn natürlich auf keinen Fall abgeben«, versicherte Präsident Michael A. Roth, seinen Torjäger trotz möglicher Angebote halten zu wollen.
Die Badener sprachen zwar nicht offen vom Ende aller Träume, den Absturz aus dem Fußball-Oberhaus noch vermeiden zu können, haben sich aber offensichtlich in ihr Schicksal gefügt. Angesichts von nun elf Punkten Rückstand sagte Trainer Volker Finke nüchtern: »Die Mannschaft hat die Qualität, in dieser Saison noch ein paar Spiele zu gewinnen. Wenn es uns erwischt, sollten wir versuchen, im nächsten Jahr in der zweiten Liga oben dabei zu sein.«
Er bekräftigte, dass die zweigleisige Planung des Vereins bereits zum Jahreswechsel begonnen habe. Zlatan Bajramovic, der das 2:1 (59.) erzielte, meinte: »Man kann nicht immer sagen, wir gewinnen das nächste Spiel.«
Kein Thema ist in Freiburg eine freiwillige oder vom Verein initiierte Demission Finkes trotz der vernichtenden Bilanz von nur 3 Siegen in 25 Spielen. SC-Präsident Achim Stocker, der seit zehn Jahren erstmals eine Heimpartie im Stadion verfolgte, stärkte seinem Trainer wiederholt den Rücken. Laut SC-Manager Andreas Bornemann ist der Club auf Finke angewiesen. Deshalb dürften die »Grenzen des Erträglichen« für den Coach, so Bornemann, keinesfalls erreicht werden: »Wenn sie überschritten werden, dann ist das Modell Freiburg in Gefahr.«

Artikel vom 14.03.2005