12.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stau auf Auffahrt
zu Datenautobahn

Beim Breitband nur im Mittelfeld

Hannover (ddp). Breitband in aller Munde, doch lange noch nicht in jedem Haushalt. Mit dieser kurzen Formel lässt sich der Entwicklungsstand des Breitband-Internets in Deutschland beschreiben.

Zwar überschlagen sich Internet- und Telekommunikationsunternehmen auf der Computermesse CeBIT in Hannover mit neuen Angeboten und bieten neben dem Internetzugang über das Festnetz auch mobile Zugriffsmöglichkeiten und weitreichende Kommunikations- und Unterhaltungsangebote. Dennoch geht die Entwicklung bisher am größten Teil der deutschen Haushalte vorbei.
In nur 18 Prozent der Haushalte liege ein Breitband-Internetanschluss, also eine Verbindung zum Netz (wie zum Beispiel ein DSL-Anschluss), mit der große Datenmenge in kurzer Zeit übertragen werden könne. Das sagte Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) am Freitag in Hannover auf dem Breitbandgipfel seines Ministeriums in Zusammenarbeit mit der Unternehmensinitiative D21 und dem Branchenverband BITKOM. Deutschland sei in dieser Technik im internationalen Vergleich damit nur im Mittelfeld. Immer noch gebe es weiße Flecken auf der Internet-Landkarte. Die Regierung will deshalb gemeinsam mit der Wirtschaft noch vor 2010 eine Verbreitung der Breitbandanschlüsse von 50 Prozent erreichen.
»Wir müssen überall dort, wo es Nachfrage gibt, ein Angebot schaffen«, sagte Clement. Mit einem Breitbandatlas zur Verbreitung der Technik werde die Bundesregierung Unternehmen dabei unterstützen, Breitband-Internet überall zu ermöglichen. Eine Absage erteilte Clement allerdings staatlichen Infrastrukturmaßnahmen, um die Breitband-Vernetzung zu fördern. Der Staat könne nur die Rahmenbedingungen für einen besseren Wettbewerb schaffen.
Da eine flächendeckende DSL-Verbreitung technisch und wirtschaftlich problematisch ist und weder Powerline für den Internetzugang über das Stromkabel noch das TV Kabel zu einem Wettbewerb um die beste Zugangstechnologie geführt haben, ruhen die Hoffnungen der Branche nun auf neuen Funktechniken. Vor allem Wimax soll für die Verbreitung schneller Internetanschlüsse in der Fläche sorgen. Mit dem Standard können bis zu 50 Kilometer überbrückt und deutlich höhere Bandbreiten erzielt werden als mit DSL heute.

Artikel vom 12.03.2005