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»Rollende Kunst« soll
Kindern in Not helfen

Das ungewöhnliche Projekt der Nirgül Kantar

Mit Bildern als stummer Protest zieht Nirgül Kantar nach Berlin. Foto: Malte Samtenschnieder

Schloß Holte-Stukenbrock (WB/mcs). »Gesicht zeigen für Kinder in Not« will Nirgül Kantar mit ihrem Projekt »Rollende Kunst«. Vom 16. bis zum 30. Juli wandert die Performancekünstlerin - eine Staffelei hinter sich herziehend - zu Fuß von Minden nach Berlin.
Sie wolle anklagen, was in der Gesellschaft schief läuft, erklärte Nirgül Kantar am Samstag bei einer Vernissage in Schloß Holte-Stukenbrock. Ein wahres »Marathon«-Programm mit Tagestouren von bis zu 42 Kilometern werde sie zurücklegen und dabei alle zwei Stunden die Bilder auf ihrer Staffelei austauschen. Porträts von Ärzten und Krankenschwestern, die sich Tag und Nacht um kranke Kinder kümmern und ihnen auch in aussichtslosen Situationen Hoffnung spenden, werden zu sehen sein.
Auch für einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde bewirbt sich Nirgül Kantar mit ihrer Aktion, jedoch nicht, um sich selbst ein Denkmal zu setzen, sondern um die Glaubwürdigkeit des Projekts von unabhängigen Beobachtern überwachen zu lassen. Höhepunkt des 14-tägigen Marsches wird der Einzug in Berlin. Nirgül Kantar: »Zum Finale am Brandenburger Tor haben wir auch den Bundeskanzler eingeladen.« Zugesagt habe er aber noch nicht.

Artikel vom 14.03.2005