12.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der Alte Friedhof Brake
bleibt vorerst bestehen

Heimatverein: Soldatengrab begründet Bestandsschutz

Brake (MiS). Die Schließung des Alten Friedhofes Brake ist vom Tisch - vorerst. Zumindest in der neuen Friedhofssatzung der Stadt Bielefeld soll sich dieser Umstand nicht wiederfinden.
Diesen Vorschlag unterbreitete Klaus Kugler-Schuckmann, Leiter des städtischen Umweltbetriebes (UWB), am Donnerstag in der Sitzung der Bezirksvertretung Heepen. Eine Entwicklung, die von den Bezirkspolitikern mit Erleichterung registriert wurde. Sie stimmten dem Satzungsentwurf deshalb auch in der nunmehr veränderten Form zu. Mit Mehrheit waren sie auch dafür, dass ein Torf- und Pflanzenschutzmittelverbot aufgenommen wird.
Kugler-Schuckmann kündigte aber auch an, dass im Rahmen der Friedhofgsbedarfsplanung das Thema erneut diskutiert werden müsse. Deshalb auch ist Heinz Kossiek, Vorsitzender des Heimatvereins Brake, mit dem Ergebnis nicht vollends zufrieden.
Er will den Braker Friedhof für die Bürger erhalten. Dabei beruft er sich auch auf die Grabstätte für einen unbekannten Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg, die sich vor dem Ehrenmal auf dem Friedhof befindet. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat Kossiek inzwischen bestätigt, dass nach dem »Gesetz über die Erhaltung der Gräber von Krieg und Gewaltherrschaft« für dieses Grab ein Dauerruherecht bestehe. Damit sei die Verpflichtung des Eigentümers des Friedhofes verbunden, das Grab bestehen zu lassen und es zu erhalten. Zudem führt Kossiek den Übertragsvertrag für den Friedhof Brake-Ost aus dem Jahr 1941 ins Feld. Darin ist festgehalten: »Es werden insbesondere die Rechte der Inhaber der Erdbegräbnisse, die auf unbestimmte Zeit gekauft sind, nicht geschmälert.« Bei seinen Recherchen und seinem Bemühen, den Friedhof unter Denkmalschutz zu stellen, ist Kossiek auch von Stadtheimatpfleger Hans Klöne unterstützt worden.
In der Bezirksvertretung wird unterdessen fraktionsübergreifend auf eine Lösung gesetzt, die den dauerhaften Erhalt des Friedhofes ermöglicht. Darin einbezogen werden sollen ausdrücklich die Wünsche derjenigen, die Gräber auf dem Friedhof besitzen. Vor den Beratungen über die Friedhofsbedarfsplanung soll die Situation auf dem Braker Friedhof noch einmal ausführlich zwischen Bezirksvertretung und der Friedhofsverwaltung erörtert werden. Gerhard Wäschebach (SPD) brachte erneut den Vorschlag ins Gespräch, einen Trägerverein für den Friedhof zu gründen, ihn aus dem UWB herauszulösen.

Artikel vom 12.03.2005