14.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kollegleiter Dr. Marian Romanowski (links) und Organisator Detlef Karwarth (rechts) im Gespräch mit den Gästen aus Dänemark und den Niederlanden.

Europa ist an
der Rosenhöhe
ein Dauergast

Berufskolleg Senne international

Von Paul Siegfried Schulz
(Text und Fotos)
Brackwede (WB). Ganz international ging es am Berufskolleg Senne zu. Die berufsbildende Ausbildungsstätte hatte Besuch aus Roskilde in Dänemark und Zwolle in den Niederlanden. Wobei die Gäste aus Dänemark und den Niederlanden nicht auf Vergnügungstour waren, sondern zum gemeinsamen Arbeiten nach Brackwede gekommen waren.

In zwei unterschiedlichen Gruppen: Aus Roskilde und Zwolle waren Lehrkräfte allgemeinbildender Schulen mit Schwerpunkt Chemie angereist, um mit der Abteilung Chemie des Berufskollegs Senne an einem gemeinsamen Projekt mit dem Titel »Vergleich von Inhalten des Unterrichts in der Erwachsenenbildung« zu arbeiten. Und aus Zwolle war eine weitere Gruppe angereist, die beim Bereich Grafik/Design zu Gast war.
Die Chemiker arbeiten an einem Projekt, das unter dem Titel »Adult Learning of Sciences - Naturwissenschaften in der Erwachsenenbildung (ALOS)« seit dem vergangenen Jahr von der Europäischen Union gefördert wird und auf zwei Jahre ausgerichtet ist. Besonderes Ziel ist der Vergleich von Lern- und Lehrstrategien in den Naturwissenschaften. Das jetzige Treffen am Berufskolleg, an dem insgesamt zehn Lernende und 14 Lehrende teilnahmen, war das zweite in diesem Projekt.
Neben Vertretern aus Roskilde, Zwolle und dem Gastgeber aus Brackwede waren auch Lehrer und Kollegiaten des Westfalenkollegs vertreten, das sich jetzt ebenfalls um dieses Projekt bewirbt. Zudem beabsichtigen fünf weitere Einrichtungen aus Finnland, Zypern, Polen und Tschechien, sich an diesem Projekt zu beteiligen, darunter die renommierte Karls-Universität Prag.
Gearbeitet wurde an zwei Tagen an Wasseranalysen aus dem Ijsselmeer, dem Großen Belt und einem Bielefelder Mineralbrunnen. Untersucht wurde auf Halogenide. Gleichzeitig wurde ein Unterrichtsmodul erstellt, um daran die unterschiedlichen Lehrstrategien zu vergleichen, wie Detlef Karwath, zusammen mit Dr. Heinz-Günter Kicinski Organisator des Treffens, erläuterte.
Ein Stockwerk tiefer ging es künstlerischer zu. Dort trafen sich angehende Gestaltungstechnische Assistenten aus dem Bereich Gestaltung des Berufskollegs Senne mit Studierenden des dem Berufskolleg gleichenden Vakcollege CIBAP aus Zwolle, Bereich Grafik-Design/Marketing.
Erste Kontakte waren Ende vergangenen Jahres geknüpft worden. Jetzt geht es darum, gemeinsam ein Projekt zu erarbeiten, mit dem man sich im nächsten Jahr ebenfalls für ein Förderprogramm der Europäischen Union bewerben will, wobei auch hier der Austausch von Methoden, Kenntnissen und Erfahrungen im Mittelpunkt steht.
»Die Chemie zwischen den beiden Schulen stimmt«, freuen sich die beiden Studienrätinnen Maria Tsachouridou und Dagmar Nottebaum auf die Zusammenarbeit mit ihren niederländischen Kollegen Ben van Haaster und Rogier Pol, die die niederländische Gruppe begleiteten.
Gearbeitet wurde an Präsentationen auf vielerlei Ebenen, die dann in den einzelnen Gruppen diskutiert und am Computer umgesetzt werden sollen. Als Illustration, Text, Website, Animation oder Film. In Zwolle wird es dann im Mai weitergehen.
Schließlich geht es nicht ausschließlich um die fachliche Seite, sondern auch um eine gelebte, konkrete Völkerverständigung und den Abbau von Sprachbarrieren. Die Schulpartnerschaft soll auf Hochtouren laufen, sind sich die Beteiligten einig.

Artikel vom 14.03.2005