Kommission trifft Vorentscheid für Kulturhauptstadt
Berlin (dpa). Essen und Görlitz sollen ins Rennen um den Titel der Kulturhauptstadt 2010 gehen. Diesen Vorschlag einer Expertenkommission gab die Kulturministerkonferenz (KMK) gestern Abend in Berlin bekannt. Die Peterskirche in Görlitz an der polnischen Grenze. Foto: dpa
Essen und Görlitz wurden von der Jury aus zehn Bewerberstädten und -regionen ausgewählt. Die KMK will die Vorschläge an den Bundesrat weiterleiten, der die Entscheidung übernehmen oder ändern kann. Das deutsche Votum wird voraussichtlich im Juni vom Auswärtigen Amt an das Europäische Parlament und die Europäische Kommission weitergeleitet. Endgültig nominiert wird die Kulturhauptstadt 2010 wahrscheinlich im ersten Halbjahr 2006. Damit die zehn neu hinzugekommenen Länder der EU nicht abseits stehen, werden von 2009 bis 2019 jährlich zwei Titelträger immer aus einem alten und einem neuen Mitgliedstaat ernannt. 2010 wird daher neben Deutschland auch Ungarn eine Kulturhauptstadt stellen. In diesem Jahr trägt das irische Cork diesen Titel. Ausschlaggebend für die Nominierung sind ein ausgezeichnetes Kulturmanagement, die Förderung des Dialogs mit Jugendlichen und den Nachbarn sowie die Fähigkeit, Touristenströme zu bändigen. »Kultur durch Wandel - Wandel durch Kultur« - mit diesem Leitmotiv überschreibt die Stadt Essen ihre Bewerbung. Neben der als Weltkulturerbe ausgezeichneten Zeche und Kokerei Zollverein in Essen steht insbesondere die Bochumer Jahrhunderthalle für den Strukturwandel im Ruhrgebiet. Stillgelegte Zechen und Hochöfen wurden zu »Leuchttürmen« der Kultur. Görlitz empfahl sich mit dem Sinnspruch »Aus dem Nigendwo ins Herz von Europa«. Zentrales Element ist der so genannte Brückenpark, ein gemeinsames Projekt mit dem Nachbarn Zgorzelec. Beidseits des Grenzflusses Neiße soll in den kommenden Jahren ein kulturell-wissenschaftliches Zentrum beider Städte entstehen.
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