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Ein Klavier für
die musische Ader

»Medaillenschmied« Roland Berger wird 60

Bielefeld (WB/fbr). Er ist ein echter waschechter Bielefelder Junge, dessen Wiege vor 60 Jahren in der Brackweder Vogelruth stand. Heute ist Roland Berger, der am Sonntag seinen 60. Geburtstag feiert, weit über die Grenzen von Bielefeld bekannt. Seine sportlichen Erfolge als Trampolin-Trainer dürften in Deutschland einmalig sein.

Roland Berger ist der »Medaillenschmied« des Bundesleistungsstützpunkt Brackwede. Seit 1974 schafft es Berger zusammen mit seiner Frau Gaby immer wieder neue Talente zu sichten, zu formen und diese an die bundesdeutsche Spitze zu bringen. Nach den ersten beiden Meistertiteln 1981 bei den Schülern und Schülerinnen durch Bernd und Ute Höcker sind Brackweder Trampoliner fast in jedem Jahr in den Meisterchroniken zu finden. Insgesamt waren es 69 Meistertitel, 54 Vizetitel und 46 Mal gab es Bronze
Begonnen hat die Erfolgsstory von Berger aber im Kunsturnen. »Damals ging jedes Kind in den Turnverein«, erinnert sich der Brackweder. Schon mit 14 Jahren trainierte er eine Kunstturn-Mädchengruppe. Sportlich stellten sich die ersten Erfolge ein, wurde der diplomierte Sportwissenschaftler mit der Mannschaft von TV Jahn Oelde Landesmeister. »Parallel lief damals schon das Trampolinturnen«, so der Jubilar. Auch auf dem weichen Tuch war »das schmächtige Kerlchen« erfolgreich, war er schon 1963 bei den Deutschen Meisterschaften in Essen dabei.
»So richtig los mit dem Trampolinturnen ging es aber erst 1974, als wir zwei neue Trampolingeräte bekamen. Zuvor hatten wir nur Geräte mit Gummibändern und einem geschlossenen Tuch«, erklärt Berger. Durch seine Erfolge als Coach wurde der er 1985 Bundestrainer für Trampolinturnen und übte diese Position bis zum Jahre 1998 aus. Gleichzeitig wurde Brackwede zum Bundesleistungsstützpunkt, dessen Stützpunkttrainer er bis heute ist.
Der Trainer der A-Lizenz, der noch nicht ans aufhören denkt, macht die Arbeit mit dem jüngsten Nachwuchs genau noch so viel Spaß, wie zu Beginn seiner Karriere. »Ich bin etwas besonnener geworden«, meint der Vater dreier Kinder, der sich zum 60. einen großen Wunsch erfüllt: ein Klavier. »Damit werde ich meine musische Ader anzapfen«. Vielleicht wird am Sonntag schon das erste Ständchen auf dem Klavier erklingen. Den zahlreichen Gratulanten schließt sich die Sportredaktion des Westfalen-Blattes an.

Artikel vom 12.03.2005