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57 Jahre für das Ehrenamt

Hartmut Wilkening erhält das Bundesverdienstkreuz

Bielefeld (WB/wjö). Rein sportlich hat Hartmut Wilkening so ziemlich alle Auszeichnungen erhalten, die die Fußball-Verbände zu vergeben haben. Zur Krönung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit verlieh ihm gestern Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David im Alten Rathaus das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

»Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss«, zitierte OB David den österreichischen Pädagogen und Gründer der SOS-Kinderdörfer, Hermann Gmeiner, und fügte an: »Auch sehr viele kleine Dinge geschehen nur, weil Menschen mehr tun, als ihre so genannte Pflicht.« Dazu zählt zweifellos auch der 74-jährige Hartmut Wilkening, der seit 1991 nicht mehr berufstätig ist. Als nicht freigestelltes Betriebsratsmitglied der Firmen Dürkopp Adler und Kochs Adler gehörte er seit 1958 der IG Metall an, wurde 1983 in den Berufsbildungsausschuss der IG Metall Bielefeld berufen und ist seitdem zuständig für die Neuordnung der kaufmännischen Berufe. Von 1992 bis Mai 2004 war Wilkening zudem Delegierter der Bielefelder IG Metall-Delegiertenversammlung. Als Schatzmeister des »Vereins zur Förderung der Berufsbildung Dr. Heinz Potthoff e.V.« (seit 1993) rundete der »Funktionär« seine außersportlichen ehrenamtlichen Aktivitäten ab.
Noch wesentlich umfangreicher war Wilkenings Engagement im hiesigen und überregionalen Fußballbereich, das 1948 als Schülerbetreuer im damaligen VfB 03 begann und im vergangenen Jahr als Vorsitzender des Kreis-Jugend-Ausschusses endete. Kreisvorsitzender Horst-Dieter Knüppel, der vor zwei Jahren im Namen des Kreisvorstandes das Bundesverdienstkreuz für Hartmut Otto Ferdinand Wilkening beantragt hatte, rechnete hoch: »57 Jahre Ehrenamt im Sport bedeuten bei vier Stunden Einsatz pro Tag 20 805 Tage oder 85 000 Stunden für den Fußball.« Als Anerkennung hielt der heimische Fußballchef vier DIN A 4-Seiten hoch, auf denen in großen Lettern geschrieben stand: »Danke Hartmut.«
Oberbürgermeister Eberhard David beendete seine Laudatio mit den Worten: »Wer sich seiner Verantwortung stellt, hat es letztlich auch verdient, dass ihm die Allgemeinheit, der Staat, dafür in dieser Weise dankt.« Mit sehr bewegtem Gesichtsausdruck ließ sich Wilkening den »Orden«, wie er das Bundesverdienstkreuz bezeichnete, vom Stadtoberhaupt ans Revers heften.

Artikel vom 12.03.2005