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Nicht auf das »Volk« gehört


Zu den Berichten »Soviel wie nie wollen Eisspaß« und »BGW setzt Stadtplanung in Bewegung« schreibt eine Leserin:
Ihr Bericht über die Oetker-Eisbahn scheint die Leser aufs Glatteis führen zu wollen! Herr Bruns, Geschäftsführer der BBF, wird darin im Zusammenhang mit der abgerissenen Delius-Eisbahn folgendermaßen zitiert: »Ich habe den Eindruck, dass alle zufrieden sind.« Das stimmt keinesfalls, denn die Bielefelder Eisläufer bedauern nach wie vor den überstürzten, nicht notwendig gewesenen Abriss der Delius-Eisbahn; nur Herr Bruns hört sich nicht »im Volke« um.
Natürlich haben sich die vier eissporttreibenden Vereine unserer Stadt mit den von der BBF auf der Oetker-Eisbahn zur Verfügung gestellten Trainingszeiten arrangiert; welche Alternative hätten sie sonst auch gehabt? Übrigens mit dem Erfolg, dass die Eishockey-Abteilungen der Herren-Mannschaften nun am Tabellenende dahinvegetieren, wo sie früher in den Tabellen im oberen Drittel zu finden waren.
Wenn Herr Bruns sich darüber freut, dass sich auch in dieser Saison wieder etwa 100 000 Besucher (wie auch zu Zeiten, als es noch die Delius-Eisbahn gab) auf der Oetker-Eisbahn vergnügen werden, und er meint, das seien mehr als in den letzten Jahren, so muss er sich fragen lassen, wo dann die 35 000 bis 40 000 Eisläufer von der Delius-Eisbahn geblieben sind. Sie können nämlich, trotz der inzwischen eingerichteten Bus-Linie, wegen der langen Fahrzeiten nicht zur Oetker-Eisbahn kommen. Richtig ist, dass deutlich mehr Kufenflitzer aus dem Umland zur Oetker-Eisbahn fahren. Hinzu kommt, dass die Oetker-Eisbahn am Wochenende meist total überfüllt und ein vergnügliches Schlittschuhlaufen wegen der großen Unfallgefahr gar nicht möglich ist. Auch dadurch ist die Kapazität der Oetker-Eisbahn begrenzt.
Selbst auswärtige Schulklassen, die sowieso mit dem Bus unterwegs sind, können die Oetker-Eisbahn besser nutzen als Bielefelder Schüler, die diese Chance nicht haben und damit im Schulsport (Verordnung »Fahren, Gleiten, Rollen«) benachteiligt sind.
Die Argumentation von Herrn Bruns (»Die Konkurrenz ist minimal, sie besteht aus der Eishalle in Herford.«) hat der Förderverein »Rettet die Delius-Eisbahn« vor dem Abriss derselben bei fast allen Gesprächen geäußert.
Der Förderverein »Eisbahn in der Innenstadt« (vormals »Rettet die Delius-Eisbahn«) wartet seit September 2004 auf eine Antwort der Politik dieser Stadt für ein geeignetes, kostenlos zur Verfügung gestelltes Grundstück (Bedingung wie beim Sportplatz Dornberg) mit guter Verkehrsanbindung zum Bau einer ganzjährig mehrfach nutzbaren überdachten Fläche für den Eissport, aber auch für andere Sportarten. Favorisiert haben wir den Bereich »Neues Bahnhofsviertel«. Das letzte dort noch vorhandene Grundstück ist jedoch nicht geeignet, da zu klein! Ein Teil des Grundstückes »Droop und Rein«, das schon einmal als Möglichkeit angedeutet wurde, wäre sicher gut dafür geeignet. Nach dem im WESTFALEN-BLATT erschienenen Bericht fragen wir uns jedoch, ab diese Option überhaupt noch besteht.
ILSE-MARIE WESTENFELDERBielefeld

Artikel vom 15.03.2005