Schildesche (-er). Noch 17 Wochen bis Schuljahrsende - und bis zum Wechsel in der Schulleitung der Martin-Niemöller-Gesamtschule. Klaus Kusenberg (62), leitender Direktor, geht in den vorgezogenen Ruhestand. Sein Nachfolger ist Dr. Peter Kammann (55), derzeit noch Leiter der deutschen Schule in Mexiko Stadt-Süd. Der gebürtige Bünder Dr. Kammann, gerade auf Heimaturlaub, ist eine Woche lang Hospitant in der größten Bielefelder Schule. »Ich bin froh, das ich vor dem offiziellen Dienstbeginn schon Einblicke bekommen kann. Jede Schule hat ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten.« Ganz verschiedene Schulen und Schulformen hat der Pädagoge in seiner Laufbahn kennen gelernt Zunächst studierte er (ab 1970) an der Pädagogischen Hochschule Bielefeld das Lehramt für Grund- und Hauptschule und sammelte dann Praxiserfahrung. Als seine Bewerbung an die im Aufbau befindliche Gesamtschule Schildesche von der damals zuständigen Aufsichtsbehörde abgelehnt wurde, entschied er sich für ein Zusatzstudium in Geschichte (Lehramt Gymnasien) und promovierte in peruanischer Agrargeschichte. Nach dem Staatsexamen 1980 hatte er über ein Stipendium die Möglichkeit, zwei Jahre in Peru an einem Forschungsprojekt mitzuarbeiten. 1984 ging er - inzwischen Studienrat - zurück in die Praxis und arbeitete mit am Aufbau der Gesamtschulen Stieghorst, dann Herford als didaktischer Leiter (ab 1989) und übernahm 1994 die Leitung der Gesamtschule Hüllhorst. Seit Februar 1998 leitet Dr. Kammann die deutsche Schule in Mexiko Stadt-Süd, zu der rund 1 700 Schüler gehören. »Das umfasst den gesamten Bereich vom Kindergarten bis zur Berufsschule. Meine Aufgabe ist vor allem die Kommunikation zwischen Schule und Eltern.« Er sei froh und ein bisschen stolz, die Leitung der Martin-Niemöller-Schule zu übernehmen. Es bestehe die Verpflichtung, dass die Schule sich weiter entwickle - »und dafür sind gute Voraussetzungen vorhanden.« Der fünffache Vater, verheiratet mit einer Peruanerin, wird Spanisch und Geschichte unterrichten. Klaus Kusenberg freut sich auf den Ruhestand, in dem er mehr Zeit für seine Frau Ursula und die drei Enkelkinder haben wird. 32 Jahre war er an der Gesamtschule Schildesche tätig: Seit 1973 als Organisationsleiter, seit 1979 als stellvertretender Schulleiter und seit Dezember 1994 als Schulleiter. Im übrigen der zweite in diesem Amt nach Otto Hesse, dem »Gründungsleiter« der ersten Bielefelder Gesamtschule. »Ich fahre immer noch jeden Morgen gern zum Dienst«, erzählt er. Die Aufgabe als Schulleiter habe ihn immer gefordert, mache aber auch Spaß.
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