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Überfall-Opfer
nicht geholfen


Hamburg (dpa). Zwei Tage nach dem Überfall von fünf Jugendlichen auf eine 22-jährige Frau in einer Hamburger S-Bahn sucht die Polizei Zeugen. Vor den Augen anderer Fahrgäste sollen die Täter im Alter zwischen etwa 14 und 17 Jahren die Frau am Dienstag geschlagen und beraubt haben. Nach Aussagen des Opfers hat nur eine gehbehinderte ältere Frau eingegriffen, die dabei von den Jugendlichen verletzt worden sein soll. Auch diese Zeugin habe sich bisher nicht gemeldet. Die Polizei forderte Zeugen von Straftaten und Gewalt zu mehr Zivilcourage auf. Bürger sollten versuchen, zu helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Eine Möglichkeit sei, andere zur Mithilfe aufzufordern, sich das Aussehen eines Täters einzuprägen und den Notruf 110 anzurufen. Zeugen sollten sich nach einer beobachteten Tat um Opfer kümmern. Wegsehen bei Gewalttaten sei keine Lösung. Die Deutsche Bahn wies nach dem Vorfall auf die Sicherheitseinrichtungen in Zügen und S-Bahnen hin. An jeder S-Bahn-Tür sei ein Notrufknopf, über den jeder Fahrgast eine Verbindung zum Fahrer bekommen könne.

Artikel vom 11.03.2005