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Jackson kommt zu spät
zum Gerichts-Termin

15-jähriges Opfer sagt im Zeugenstand aus


Santa Maria (dpa). Michael Jackson ist gestern Morgen (Ortszeit) mit mehr als einstündiger Verspätung doch noch vor Gericht erschienen. Mit langsamen Schritten legte er den Weg von seinem Fahrzeug in das Gerichtsgebäude zurück.
Sein Anwalt entschuldigte die Verspätung mit schweren Rückenschmerzen, die der Popstar in einem Krankenhaus behandeln lassen würde. Der Richter im Missbrauchsprozess gegen Jackson hatte nach dem Nichterscheinen angekündigt, Haftbefehl zu erlassen, falls der Sänger nicht innerhalb einer Stunde vor Gericht erscheinen würde.
Jackson befindet sich gegen eine Kaution in Höhe von drei Millionen Dollar auf freiem Fuß. Wäre Jackson nicht rechtzeitig eingetroffen, wäre er bis zum Prozessende in ein Gefängnis eingewiesen worden. Jackson-Sprecherin Ramone Bain zufolge hatte der Popstar am frühen Morgen beim Anziehen akute Rückenprobleme. Er habe sich daraufhin in die Notaufnahme eines Krankenhauses begeben. Jackson sollte im Gerichtssaal erneut auf seinen jugendlichen Beschuldiger treffen. Der Popstar und sein angebliches Opfer waren sich am Mittwoch zum ersten Mal vor Gericht begegnet. Kurz vor Ende des Verhandlungstages war der 15-Jährige Junge in den Zeugenstand getreten.
Schon bei seinem ersten Besuch auf Jacksons Neverland-Ranch im Jahr 2000 habe Jackson ihm pornografisches Material gezeigt, gab der Teenager zu Protokoll. Auf dem Anwesen soll der Sänger ihn im Frühjahr 2003 sexuell missbraucht und ihm Alkohol gegeben haben, so die frühere Aussage des Jungen.
Jackson wird vorgeworfen, den minderjährigen Kläger auf seiner Neverland-Ranch mit Alkohol gefügig gemacht und dann sexuell missbraucht zu haben. Sollte Jackson in allen Anklagepunkten für schuldig befunden werden, drohen mehr als 20 Jahre Haft.

Artikel vom 11.03.2005