11.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bayerns Fahne weht
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Parma, Donezk, Alkmaar, Lyon, Liverpool. Sie kommen von überall her. Aus Italien, aus der Ukraine, aus Holland, aus Frankreich, aus England. Die deutschen Hoffnungen blieben auf Europas Fußballfeldern zurück, und wenn es um die internationale Wettbewerbsfähigkeit geht, hält wieder einmal nur der FC Bayern die Fahne hoch.
Niemand mehr im UEFA-Cup, nur noch einer in der Champions League: Das ist die bittere Bundesliga-Bilanz. Dabei sollten sich auch die Münchener besser nichts vormachen. Arsenal auszuschalten war in der Edelklasse noch nie das Maß aller Dinge. Den »Gunners« ging jedes Mal frühzeitig das Schießpulver aus.
Die wahren Gradmesser sind andere. Die Italiener, die wahrscheinlich ein Trio unter die letzten Acht bringen, spielen ihren Stiefel so abgezockt wie eh und je. Die »Blauen« aus Chelsea sind die Temperamentvollsten und wie sie sich am Ende doch gegen den etwas selbst verliebten Spielkreis aus Barcelona behauptet haben, sollte allen Rivalen eine Warnung sein.
In London wurde ein Fußball-Fest gefeiert, das neidisch macht. Zur gleichen Zeit in Lyon rollte der Ball nur für eine Elf vorbildlich - und rauschte sieben Mal ins Netz der anderen. Wenn der Deutsche Titelträger von seinen französischen Champion-Kollegen in drei Stunden gleich zehn Treffer verabreicht bekommt, stimmt irgendetwas nicht. Ehrenhaft aus dem Europadienst entlassen zu werden, geht auch in Bremen anders. Was bleibt, sind die Bayern, allein gelassen von den anderen.

Artikel vom 11.03.2005