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»Psychologisches Knackspiel«

Vor dem Verbandsliga-Gipfel Bergkamen - TuS 97: Trainer zuversichtlich

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Vorhang auf zum Titelkampf: Wenn am Sonntag die beiden Handball-Verbandsligisten TuRa Bergkamen und TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck die Klingen kreuzen, geht es auf dem Papier »nur« um zwei Punkte. Doch die Entscheidung im Kampf um das Oberliga-Ticket winkt. Vor dem Schlager sprach das WESTFALEN-BLATT mit beiden Trainern.

Herr Krimphove, Sie haben drei Jahre für den TuS 97 gespielt. Am Sonntag stehen Sie auf der anderen Seite. Wie fühlt sich das an?Holger Krimphove: Ich habe durchweg gute Erinnerungen an Bielefeld. Mit »Moppel« Lehmeier telefoniere ich noch regelmäßig. Sonntag ruht das für das Spiel, danach werden wir aber etwas zusammen trinken.
Was können die Zuschauer von Bergkamen erwarten?Holger Krimphove: Wir werden genauso konzentriert spielen wie in den letzten Wochen auch. So ein Spitzenspiel macht natürlich wegen der Kulisse Spaß. Das wollen wir aufs Feld übertragen
Frank Brennecke: Dass sie sich wehren und sich uns irgendwann geschlagen geben (lacht). Die Mannschaft ist routniert und hat eine ähnliche Mischung von Jung und Alt wie wir. Wir wissen, was auf uns zukommt.
Und im Gegenzug: Was kann man von Jöllenbeck erwarten?Frank Brennecke: Erwarten kann man einen Sieg. Ob es damit auch was wird, da stehen die Chancen 50:50. Hauptsache ist, dass nicht die Schiedsrichter für die Entscheidung sorgen.
Holger Krimphove: Bielefeld ist der Favorit der Liga und ist in der Breite besser besetzt als wir. Wir wollen sie weiter ärgern.
Wie geht«s denn aus?Frank Brennecke: Ich hoffe, gut für uns. Das wird von vielen Kleinigkeiten abhängen, und die Tagesform ist entscheidend.
Holger Krimphove: Wir werden hoffentlich ein Tor mehr werfen.
Damit das klappt, auf wen müssen Sie besonders achten?Holger Krimphove: Da muss ich natürlich Ralf Bruelheide als ersten nennen, aber auch die anderen dürfen wir nicht vernachlässigen. Frank hat da eine gute Truppe zusammen, die ein tolles Tempospiel aufziehen kann.
Und wer ist bei Bergkamen zu beachten?Frank Brennecke: Alle, die auf dem Feld stehen. Wenn ich da zwei oder drei Namen nenne, mache ich die anderen nur heiß. Das ist eine eingespielte Mannschaft.
Bergkamen und Jöllenbeck haben die Liga scheinbar nach Belieben dominiert. Fällt im Duell am Sonntag bereits die Entscheidung um den Aufstieg?Holger Krimphove: Danach sind noch sechs Spiele, und beide Mannschaften haben ein schweres Restprogramm.
Frank Brennecke: Vom Psychologischen ist das ein Knackspiel. Wenn wir verlieren, dann ist Bergkamen wohl durch. Wenn wir gewinnen, bleiben noch sechs Endspiele.
Bergkamen steigt auf, weil...?Holger Krimphove: Wir am Ende einen Punkt mehr als Bielefeld haben werden.
Frank Brennecke (lacht): Der Zweitplatzierte überraschend die Chance dazu erhält.
Und warum steigt Bielefeld auf?Frank Brennecke: Weil wir am Ende Erster sind und aufsteigen ein irres Gefühl ist.

Artikel vom 11.03.2005