Dornbergs Max Töpper: Menschlichkeit kommt zu kurz
Nach mehrmaligem Lesen des gestrigen Berichtes über die Situation beim Fußball-Verbandsligisten TuS Dornberg und Überdenken seiner Äußerungen hat sich Mannschaftskapitän Max Töpper zu einer weiteren Reaktion entschlossen. »Ich möchte den Text nicht so stehen lassen, weil er die derzeitige Stimmung im TuS Dornberg als viel zu positiv erscheinen lässt. Vielmehr sollten sich alle, die die letzten Wochen verfolgt haben, mal die Frage stellen, warum so viele unserer Spieler trotz der erfolgreichen Jahre, einer kameradschaftlich und spielerisch intakten Mannschaft sowie dem bevorstehenden Kunstrasenbau auf einmal den Verein verlassen möchten? Freiwillig doch wohl kaum. Identifikation mit dem Verein ist schon ein gutes Stichwort. Ich habe das Gefühl, dass sich in den letzten Jahren die Spieler weitaus mehr mit dem Verein identifiziert haben als der Verein mit den Spielern. Mir ist aus Mannschaftskreisen bekannt, dass mit einigen überhaupt noch nicht wegen der nächsten Saison gesprochen wurde. Und selbst wenn man mit dem einen oder anderen nicht verlängern möchte, sollte man doch die
Größe haben, dem Spieler das mitzuteilen. Vielen auch gerade der jüngeren Spieler, die sich immer ohne zu Murren auch für die zweite Mannschaft eingesetzt haben, sollte ein bisschen mehr Dankbarkeit entgegengebracht werden. Ich kann nicht verstehen, warum der TuS Dornberg trotz der erfolgreichsten Zeit seit Bestehen und trotz eines so starken Fundaments nicht einfach mal zufrieden sein kann. Ich weiß, dass in diesem Geschäft Politik und Macht eine wichtige Rolle spielen, aber die Menschlichkeit kommt mir ein bisschen zu kurz. Und ich weiß von fast allen Spielern, dass sie das genau so sehen. Was ich sonst noch im gestrigen Artikel erwähnt habe, stimmt nach wie vor: wir werden alles geben, um den Klassenerhalt zu sichern. Vielleicht nicht so sehr aus Vereinsidentifikation, sondern mehr aus sportlichem Ehrgeiz und wegen unserer Freunde, die auch nächstes Jahr noch für den TuS Dornberg spielen. Und dass wir charakterstark sind, haben wir oft genug bewiesen«. Max Töpper 33615 Bielefeld
Drucken