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Appetit machen auf Steckrübe & Co.

Verbraucherzentrale wirbt für Obst und Gemüse der Saison aus der Region


Bielefeld (MiS). Kerstin Ramsauer von der Verbraucherzentrale NRW hat überraschende Zahlen parat: »Im Durchschnitt isst jeder von uns 104 Kilogramm Obst im Jahr«, sagt sie. »Aber nur 19 Kilogramm davon stammen aus Deutschland.« Dabei gebe es das ganze Jahr über frisches Obst und Gemüse aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Dafür warb sie gestern an einem Info-Stand in der Jahnplatz-Passage.
»In der Region erzeugtes Obst und Gemüse kann in Ruhe ausreifen«, betont ihre Kollegin Marle Kopf von der Bielfelder Verbraucherzentrale. In der »weiten Welt« produzierte Ware müsse meist unreif geerntet werden, damit sie den weiten Weg überstehe.
»Uns geht es nicht darum, den Verbrauchern den Appetit auf Orangen oder Bananen zu vergällen«, sagt Kopf. Aber der Genuss von Erdbeeren oder Kopfsalat im Januar, völlig außerhalb der angestammten Saisonzeiten, sei zumindest fragwürdig.
Dabei gebe es Obst- und Gemüsesorten aus der nächsten Umgebung, die auch im Winter Saison hätten. Dazu zählen Grünkohl oder Steckrüben, weitere im Herbst geerntete und dann gelagerte Gemüse wie Rote Bete, Weißkohl und Wirsing. Auf regionale Frische könnten die Verbraucher auch bei anderen Lebensmitteln achten - von Milch und Joghurt über Mineralwasser bis Honig oder Brot. »Oft gibt es an den Produkten entsprechende Herkunftsbezeichnungen«, sagt Kopf.
Der Infostand in der Jahnplatz-Passage war Teil der landesweiten Kampagne »futureins - NRW macht Zukunft«, die auch von der Landesregierung unterstützt wird. Passanten erhielten einen Mini-Kalender, auf dem abzulesen ist, wann welches Obst und Gemüse Saison hat. Sie konnten in einen frischen Apfel aus der Region beißen und sich an einer Fotoaktion beteiligen, bei der sie mit einer überdimensionalen Möhre als Motivpartner zu den Produkten aus der Region bekennen. Die Fotos werden gemeinsam mit zusätzlichen Informationen zum Thema im Internet veröffentlicht.
www.futureins.de

Artikel vom 11.03.2005