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Gerg blickt schon
mutig nach Turin

Götschl holt den Abfahrts-Weltcup

Lenzerheide (dpa). Am Ende konnte Hilde Gerg die Tränen der Enttäuschung nicht mehr zurückhalten. »Da kann man nichts machen, es hat eben nicht gereicht«, schluchzte die 29-Jährige und versuchte, trotz des verpassten Abfahrts-Weltcups wieder tapfer zu lächeln.

Beim Saisonfinale im schweizerischen Lenzerheide genügte der Lenggrieserin Rang drei nicht, um die siegreiche Österreicherin Renate Götschl noch abzufangen. »Ich bin enttäuscht, dass das Glück einmal mehr nicht auf meiner Seite war«, meinte Gerg. Sie kommentierte ihr Finale mit etwas Abstand dann so: »Ich fahre weiter in der Weltspitze mit. Das gibt mir viel Mut für die Olympia-Saison 2006«. Für Regina Häusl ist Turin dagegen kein Thema mehr: Die von Verletzungen verfolgte Abfahrts-Weltcup-Siegerin von 2000 beendet ihre Karriere.
Hilde Gerg riskierte alles, büßte aber durch einen Patzer im Steilhang alle Chancen ein. »Im Ziel habe ich mich gewundert, dass ich nach diesem Fehler so schnell war«, sagte Gerg, die in 1:27,56 Minuten zwischenzeitlich die Führung übernommen hatte. Doch Götschl zeigte kurz darauf die mit Abstand beste Fahrt und lag in 1:26,89 Minuten vor der Französin Ingrid Jacquemod (1:27,46). Im Abfahrts-Weltcup rangiert Renate Götschl mit 567 Punkten vor Gerg (495) und sicherte sich zum vierten Mal den Saisonsieg.
»Ich bin überglücklich, das ist ein toller Abschluss«, sagte Renate Götschl, die mit ihrem 37. Weltcup-Sieg an Katja Seizinger auf Rang drei der ewigen Bestenliste vorbei zog. Im Gesamtweltcup verbesserte sich die Titelträgerin von 2000 mit 1074 Punkten auf Rang drei, kann aber in den Zweikampf der mehrfachen Weltmeisterinnen nicht mehr eingreifen: Die Schwedin Anja Pärson (1273) verlor mit ihrem acht Rang an Boden auf die viertplatzierte Janica Kostelic (Kroatien/1228).
Abfahrts-Entscheidung auch bei den Herren: Michael Walchhofer hat erstmals den Weltcup gewonnen. Dem Österreicher genügte im letzten Rennen ein vierter Platz. Es siegte der Norweger Lasse Kjus in 1:24,09 Minuten vor Bode Miller (1:24,23). Max Rauffer (Leitzachtal) kam in 1:27,02 Minuten nur auf den 21. und letzten Rang.

Artikel vom 11.03.2005