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Ausgerenkte Schulter sofort operieren lassen


Bielefeld (sas). Der schmerzende Rücken, Beschwerden mit dem Knie, der Hüfte oder dem Sprunggelenk - damit gehen viele Menschen zum Orthopäden. Im Alltag aber bereitet auch die Schulter viele Probleme. »Von den insgesamt 1971 Eingriffen, die wir im vergangenen Jahr hatten, sind mehr als 200 auf Schulteroperationen entfallen«, sagt Privatdozent Dr. Martin Engelhardt, Chefarzt der Orthopädischen Klinik der Städtischen Kliniken Mitte.
Deshalb auch ist die Schulter eines der Themen beim 3. Bielefelder Symposium »State of The Art in Orthopädie, Unfallchirurgie und Physiotherapie«. Erwartet werden heute, Samstag, etwa 200 Teilnehmer, Veranstalter sind neben Engelhardt Prof. Dr. Gerd Hörster, Chefarzt der Unfallchirurgie, und Prof. Dr. Jürgen Freiwald, Universität Wuppertal.
Das häufigste Problem der Schulter sind Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, für die es keinen äußeren Anlass zu geben scheint, die aber besonders Sportler treffen, die wie Tennisspieler, Schwimmer und Basketballer die Arme immer wieder über den Kopf heben. »Sie können die Folge eines Muskelungleichgewichtes sein, als deren Folge der Schleimbeutel eingequetscht wird und sich entzündet«, erklärt Engelhardt. Medikamente und Physiotherapie müssen hier rasch Abhilfe schaffen, anderenfalls kann es zur chronischen Entzündung, zu Sehnenplattenschäden und Sehnenrissen kommen. »Früher herrschte die Meinung, dass möglichst konservativ behandelt werden sollte. Heute weiß man, dass es besser ist, nicht zu lange zu warten - im Gegensatz zu Bandscheibenvorfällen, die heute möglichst medikamentös und mit Physiotherapie behandelt werden.«
Auch eine Schulterluxation sollte, betont Engelhardt, schon beim ersten Mal operativ behandelt werden. »Wichtig ist nicht nur, die Schulter wieder einzurenken, um Nervenschäden zu vermeiden, sondern auch den ausgerissenen Bindegewebsring um die Schulterpfanne wieder zu fixieren.« Anderenfalls kann die Schulter instabil werden, immer häufiger aus der Pfanne springen und dadurch verschleißen. Das Ende vom Lied ist dann eine Schulterprothese.
Mit der Tagung wollen sich die Veranstalter um die Ausrichtung des Deutschen Fußorthopädiekongresses 2007 bewerben. Dazu werden mindestens 500 Teilnehmer erwartet.

Artikel vom 12.03.2005