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Miras Söhne am Sterbebett

Kollegen und Politiker würdigen die Schauspielerin

Berlin (dpa). Trauer um Brigitte Mira: Bundespräsident Horst Köhler und langjährige Kollegen würdigten gestern die am Vortag mit 94 Jahren gestorbene Berliner Volksschauspielerin.
Brigitte Mira mit dem ebenfalls verstorbenen Kollegen Günther Pfitzmann.

Sie sei eine »großartige Schauspielerin« gewesen, die auch als »ein ganz besonderer Mensch« in Erinnerung bleiben werde, erklärte Köhler. Im Berliner Rathaus liegt seit gestern ein Kondolenzbuch aus. Ihrem Letzten Willen gemäß wird die Volksschauspielerin auf dem Berliner Friedhof am Fürstenbrunner Weg beigesetzt, neben ihrer Mutter und ihrem 1983 gestorbenen Ehemann Frank Guarente.
In vielen Nachrufen wurde Brigitte Mira als eines der letzten »Berliner Originale« bezeichnet. »Die Berlinerinnen und Berliner werden ihre Biggi nicht vergessen«, sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). »Wir verneigen uns vor einer großen Schauspielerin.«
Die quirlige Komödiantin, Charakterdarstellerin und Operettensängerin hatte schon seit Wochen wegen ihres geschwächten körperlichen Zustandes auf der Intensivstation gelegen. »Ich bin froh, dass sie von ihrem Leiden erlöst wurde und friedlich eingeschlafen ist«, sagte die Schauspielerin Brigitte Grothum. Sie gehörte über Jahrzehnte zu Miras engsten Freunden und Weggefährten, mit der sie seit 1978 in mehr als 100 Folgen der Fernsehserie »Drei Damen vom Grill« spielte.
Am Dienstag eilte Grothum aus Basel von ihrer gegenwärtigen Tournee an das Krankenbett in Berlin, wo sie sich noch von ihrer langjährigen Freundin verabschieden konnte. Auch die beiden Söhne Robert (56) und Thomas Tabbert (53) waren bei ihrer Mutter.
Die Trauerfeier für Mira soll am kommenden Dienstag (12Uhr) in der Gedächtniskirche stattfinden. Anschließend erfolgt die Beisetzung im engsten Familienkreis auf dem Luisenkirchhof III am Fürstenbrunner Weg. Das ZDF zeigt am Samstag (22 Uhr) den Kriminalfilm »Tödliche Liebe« mit Mira.

Artikel vom 10.03.2005