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»Bin stolz, diesen
Posten zu haben«

Meyer zu Bexten hilft Gravemeier

Von Susanne Kappmeier
Herford (WB). Wenn Lars Meyer zu Bexten mit einem knappen »Gut gemacht« den Ritt eines Schülers kommentiert, darf dieser sich getrost etwas darauf einbilden.

Schließlich kommt das Lob aus sehr berufenem Mund. Seit Januar arbeitet Meyer zu Bexten als Honorartrainer im Reiter-Mekka Warendorf und avancierte damit zum Assistenten von Bundestrainer Kurt Gravemeier.
Eine große Ehre für den 31-jährigen Herforder: »Ich bin stolz, diesen Posten bekommen zu haben. Es ist total interessant, mit Kurt Gravemeier zusammen zu arbeiten und von seinem Erfahrungsschatz zu profitieren«, erzählt der Springreiter, der schon nach wenigen Wochen mit guten Resultaten glänzt. Beim großen Springturnier in Braunschweig platzierte sich sein Schüler Hendrik Gravemeier, Sohn des Bundestrainers, auf Platz acht im Großen Preis und feierte damit seinen ersten internationalen Erfolg. Am gleichen Wochenende jubelte Meyer zu Bextens Schülerin Miriam Schneider über ihren ersten S-Sieg beim Großen Preis von Exter. Sie hatte Landy Randy, das Pferd ihrer Stallkollegin Alya Zahid, gesattelt. Die Reiterin aus Saudi-Arabien trainiert mit sechs Pferden bei »MzB junior«.
Zwei- bis dreimal pro Woche fährt der Sohn von Nationenpreisreiter Ulrich Meyer zu Bexten nach Warendorf und trainiert als Nachfolger von Manfred Kötter die Bundeswehrsportschüler und die Perspektivgruppe Vielseitigkeit am Deutschen Komitee für Reiterei (DOKR). Darüber hinaus gehört der Mann aus Ostwestfalen auch zum sechsköpfigen FEI-Team, dass Trainer in aller Welt ausbildet.
Lehrgänge und Unterricht bietet er aber auch zu Hause in Herford an. Die Bedingungen sind optimal: Neben einer Reit- und einer Longierhalle gibt es einen großen Allwetter-Sandplatz und zwei Rasenplätze. So wie Alya Zahid holen sich vor allem viele Schüler aus dem Ausland den Schliff für die nächste Meisterschaft.
Fast jedes Wochenende begleitet Meyer zu Bexten seine Schüler zu ihren Wettbewerben. »Im Sommer stelle ich die deutsche Mannschaft als Equipechef auf einigen internationalen Turnieren vor«, blickt er gespannt in die Zukunft. 2003 durfte er diese Aufgabe schon einmal im kanadischen Calgary übernehmen. Damals hatte es hervorragend geklappt: Die Deutschen gewannen den Nationenpreis.
Eigene Turnierambitionen stellt der Trainer für seinen neuen Job gerne zurück. Erfolge sammelte er schon in jungen Jahren reichlich, war Mannschafts-Europameister bei den Junioren, bekam mit 18 das Goldene Reitabzeichen und gewann im Laufe der Jahre etwa 25 S-Springen. Zu seinen Ausbildern zählten neben seinem Vater Ulrich auch Fritz Ligges, Heinrich Wilhelm Johannsmann und Ludger Beerbaum.

Artikel vom 12.03.2005