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71 Sekunden
fehlen zum
Etappensieg

Jörg Ludewig stark

Von Sören Voss
Steinhagen/Nizza (WB). »Ein Knaller muss her«, hatte Jörg Ludewig (Domina Vacanze) vor der neuen Radsportsaison gesagt.

Fast hätte es schon zum Auftakt der neuen Pro-Tour-Serie geklappt: Bei der vorletzten Etappe von »Paris - Nizza« musste sich der Steinhagener nur dem Holländer Joost Posthuma geschlagen geben. Als Zweiter verpasste der 29-Jährige den größten Sieg seiner Karriere nur um 71 Sekunden. Auf dem 181 Kilometer langen Teilstück von La Crau nach Cannes gelang Ludewig nach fünf Kilometern schon die entscheidende Attacke. Zusammen mit sieben Mitstreitern fuhr er einen Vorsprung von fast sechs Minuten heraus. »Dass dann die erste Gruppe bis ins Ziel geht, ist selten«, sagte Ludewig, für den bei Sonnenschein (fast) alles perfekt lief.
33 Kilometer vor dem Ziel ergriff der Steinhagener selbst die Initiative und riss im Anstieg schnell eine Lücke zu den Verfolgern. Mit Rückenwind schien für den Solisten der Tagessieg beim »Rennen zur Sonne« in greifbarer Nähe, doch Zeitfahrspezialist Posthuma spielte auf der flachen Zielpassage seine Qualitäten aus, schloss zu Ludewig auf und nahm dem Ostwestfalen auf den letzten 13 Kilometern gut eine Minute ab.
»Posthuma hat den Sieg verdient. Ich hatte am Ende Krämpfe. Bei ging mir nichts mehr, weil ich zu wenig getrunken habe. Vor einigen Tagen hatte ich Magenprobleme, daher ein bisschen Angst bei den Mineralgetränken. Ein Fehler. Aber wäre, hätte - ich habe das Beste gegeben«, wollte der Steinhagener die Enttäuschung über Rang zwei nicht verbergen. »Wenn man darüber nachdenkt, was ein Sieg heute für mich beim Pro-Tour-Auftakt bedeutet hätte. Das ganze Team hätte aufatmen können. So einen Sieg merkst du zwei Jahre im Portemonnaie.« Den Gesamtsieg holte sich Bobby Julich (USA).

Artikel vom 14.03.2005