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Lemgo scheitert gegen Celje

Auch Flensburg und Kiel raus - Gummersbach, Magdeburg und Essen weiter

Celje (dpa). Ein verwandelter Freiwurf in letzter Sekunde hat die Halbfinal-Träume der SG Flensburg-Handewitt beendet und das kollektive Aus der Handball-Bundesligisten in der Champions League besiegelt.

Mit seinem Kunstschuss aus halblinker Position warf Gregory Anquetil das 19. Tor für HB Montpellier und versetzte damit dem deutschen Meister am Sonntag trotz des 32:19- Sieges den K.o. im Viertelfinale. Auch der THW Kiel durch ein 27:33 beim FC Barcelona und der TBV Lemgo nach dem 30:35 bei Cupverteidiger Celje Pivovarna Lasko schieden aus der Champions League aus.
Beim 32:18 schien Vorjahresfinalist Flensburg nach einer furiosen Aufholjagd trotz der 22:36-Niederlage im Hinspiel wieder ins Halbfinale zu kommen. Doch dann warf Linkshänder Anquetil von halbrechter Position an der Flensburger Mauer vorbei und auch noch durch die Beine des zuvor großartigen Torhüters Jan Holpert. »Ich habe keine Erklärung, das passiert leider im Sport«, sagte Flensburgs Trainer Kent-Harry Andersson konsterniert, »wir haben überragend gespielt.«
Für Kiel hieß es: wieder Endstation Barcelona. Der Bundesliga- Zweite hat auch im achten Anlauf seine Träume von einem Champions-League-Sieg begraben müssen. Am Ende fehlte dem zehnfachen deutschen Meister nach dem 30:25-Erfolg im Hinspiel ein Tor. »Das ist bitter. Aber die Mannschaft hat gekämpft«, sagte Coach Zvonimir Serdarusic. Bester Kieler war Torhüter Henning Fritz.
Nicht unerwartet kam das Aus für den TBV Lemgo, der schon das Hinspiel in eigener Halle mit 29:33 gegen das slowenische Spitzenteam Celje verloren hatte. Ohne den verletzten Volker Zerbe gerieten die Gäste vor 6000 Zuschauern nach zehn Minuten mit 1:6 in Rückstand. Mängel im Spielaufbau ermöglichten Celje immer wieder leichte Treffer durch Tempogegenstöße. »Kämpferisch haben wir überzeugt. Das Wunder ist jedoch ausgeblieben«, sagte TBV-Manager Fynn Holpert.
Ein kleines Handball-Wunder glückte dem deutschen Rekordmeister VfL Gummersbach. Mit einem 30:21 gegen Dunaferr SE machten die Oberbergischen den Halbfinal-Einzug perfekt und rehabilitierten sich für das 30:35 in Ungarn. Bei der morgigen Auslosung in Wien droht ein deutsches Duell oder eine strapaziöse Reise zu Dynamo Astrachan nach Russland. Neben Gummersbach schafften auch der SC Magdeburg durch ein 41:25 gegen A1 Bregenz HB (Hinspiel: 30:28) und der TuSEM durch ein 34:25 gegen BM Granollers (Hinspiel: 29:29) den Sprung in die Runde der letzten vier.
»Basis war heute die gute Deckung und der Einsatz. Ohne Frank von Behren, der für die Abwehr wichtig ist, und mit einem grippekranken Daniel Narcisse mussten wir improvisieren, doch wir haben auch in dieser Besetzung alles gegeben«, betonte Gummersbachs Trainer Richard Ratka.
Das Schicksal des Champions-League-Trios teilte der HSV Hamburg. Trotz eines 27:25-Erfolges beim spanischen Vertreter Ademar Leon schieden die Hanseaten im Europapokal der Pokalsieger aus, weil die Hypothek aus der 25:29-Hinspielniederlage zu hoch war.

Artikel vom 14.03.2005