09.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Abendländische Werte
und die Kleinstfamilie

Rüttgers erinnert die CDU an ihre Ursprünge

Köln (ddp). Jürgen Rüttgers, CDU-Chef in NRW, hat von seiner Partei ein Bekenntnis zu ihren Werten gefordert.

»Gerade heute müssen wir uns als CDU wieder auf unsere weltanschauliche Identität besinnen«, erklärte Rüttgers gestern in Köln bei einer Festveranstaltung der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema »60 Jahre CDU«. Die Partei müsse aber auch ein modernes Familienbild haben. »Familie ist nicht nur Vater, Mutter und Kind, sondern auch gescheiterte Ehe, bei der sich beide Eltern um die Kinder kümmern. Familie ist auch die allein erziehende Mutter mit ihren Kindern, die es besonders schwer hat«, sagte Rüttgers.
Rüttgers, der im Mai SPD-Ministerpräsident Peer Steinbrück ablösen will, wandte sich gegen eine multikulturelle Gesellschaft. »Wir wollen keine Parallelgesellschaften, weil sie dem Wert und der Würde des Einzelnen nicht gerecht werden. Multi-Kulti sei hart und grausam.«
Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl blickte mit »Stolz und Dankbarkeit« auf die Geschichte der Union zurück: »Wir brauchen uns vor niemanden unter den deutschen Parteien zu verstecken.« Kohl kritisierte Außenminister Fischer wegen der Visa-Affäre scharf: »Es gab zu keinem Zeitpunkt einen Außenminister, der sich so wie er durch die Geschichte gelogen hat.«
Die Adenauer-Stiftung erinnerte an die Anfänge der CDU. Sie reichen bis März 1945 zurück, als die US-Truppen Köln als erste deutsche Großstadt befreiten.

Artikel vom 09.03.2005