Von Oliver Kreth Halle (WB). Die Begrüßung in Halle war innig. Stefan Kretzschmar nahm Christian Schwarzer und Florian Kehrmann herzlich in seine tätowierten Arme.
Das freundschaftliche Verhältnis zu seinen Nationalmannschafts-Ex-Kollegen vom TBV Lemgo - es ist das große Problem des Magdeburger Linksaußen. »Kretzsche«: »Für mich ist es wichtig, wenn ich Hass während des Spiels auf Personen fokussieren kann. Das geht beim Spiel gegen den TBV nicht. Dafür kenne ich die Jungs zu lange und zu gut. Da kann ich nicht hart einsteigen. Vielleicht waren meine Auftritte in Spielen gegen Lemgo deshalb auch nicht meine besten.« Das nächste Aufeinandertreffen findet am Samstag, 19. März (15.00 Uhr), im Gerry Weber Stadion statt. Für Kretzschmar ein kleiner Vorteil für Magdeburg, denn »da ist das Publikum neutraler als in der Lipperlandhalle.« Freundschaftliche Geschenke in Form von Punkten werden die Lemgoer Spieler aber auch nicht machen, schließlich geht es nach Pokal-Aus, dem eingestandenen Scheitern im Meisterschaftsrennen und dem nicht unwahrscheinlichen Ausscheiden morgen bei Titelträger Celje Pivovarna Lasko im Champions-League-Viertelfinale für die »Hausherren« um jeden Zähler, um wenigstens noch einen Europapokal-Platz zu erreichen. Christian Schwarzer: »Magdeburg ist in einer anderen Position als wir. Sie spielen noch um Meisterschaft und den lukrativen Champions-League-Platz. Aber auch wir müssen gewinnen, um nächste Saison wenigstens europäisch weiter am Ball zu sein.« Die Gedanken der Lemgoer sind momentan noch mehr auf die Begegnung gegen Celje gerichtet. Das 29:33 vom vergangenen Wochenende - ein schwer verdauliches Resultat. Aber herschenken wollen sie das Rückspiel nicht. Florian Kehrmann: »Wir werden 60 Minuten Vollgas geben. Und erst danach ist Schluss, oder es geht weiter.« Positive Nachrichten gab es aber auch in dieser Woche vom zweifachen Ex-Meister. Der 22-jährige Tscheche Filip Jicha verstärkt den Rückraum der Lipper. Schwarzer: »Er war der Wunschspieler unseres Trainers Volker Mudrow.« Sollte sein Noch-Verein St. Gallen in der nächsten Woche zustimmen, wären damit die Planungen für die kommende Saison abgeschlossen. Das wäre dann »der stärkste TBV« in der Vereinsgeschichte, meint Manager Fynn Holpert. Nicht ganz so optimistisch geht Stefan Kretzschmar in die nächste Spielzeit, denn »wir machen den Fehler mit zwei jungen Torleuten in die Saison zu starten.« Dabei seien Abwehr und Torleute schon aktuell unverständlicherweise der Schwachpunkt der Magdeburger. Für die Begegnung am 19. März sind übrigens noch 2000 Tickets zu haben. Und unterkühlte tunesische WM-Verhältnisse wird es im Gerry Weber Stadion nicht geben. Veranstalter Ralf Weber versprach mindestens 20 Grad in der umgebauten Tennis-Arena.
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