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Gedenken an Terroropfer

Ein Jahr nach den Bombenanschlägen von Madrid


Madrid (dpa). Ein Jahr nach den Terroranschlägen von Madrid haben Millionen Spanier am Freitag in stiller Trauer der 191 Toten gedacht. Im ganzen Land hielten die Menschen am Mittag fünf Minuten lang im Gedenken an die Opfer inne, das öffentliche Leben kam zum Stillstand. Auf der zentralen Trauerfeier im Madrider Retiro-Park weihte König Juan Carlos in Anwesenheit von UN-Generalsekretär Kofi Annan sowie Staats- und Regierungschefs aus einem Dutzend Ländern die offizielle Gedenkstätte des 11. März ein.
Die Madrider Antiterror-Konferenz warnte derweil in Anspielung auf die USA vor jedem Alleingang im Kampf gegen den Terrorismus.
Im dem am Freitag vorgestellten Abschlussdokument heißt es, nur die internationale Zusammenarbeit könne zum Erfolg im Kampf gegen den Terror führen. Darin wird zudem gefordert, bei der Bekämpfung des Terrorismus die Menschenrechte zu achten.
Annan kritisierte, das Vorgehen einiger Länder sei in dieser Hinsicht Besorgnis erregend. Er beziehe sich nicht ausdrücklich auf die USA, betonte er. Bei der Konferenz hatte die UNO einen Fünf-Punkte-Plan zur weltweiten Bekämpfung terroristischer Gewalt vorgelegt. Dabei hatte der UN-Generalsekretär die Schaffung einer umfassenden Konvention gegen den internationalen Terrorismus vorgeschlagen. Es müsse verhindert werden, dass Massenvernichtungswaffen in die Hände von Terroristen gelangten. Diese Gefahr sei keine abgehobene Zukunftsvision, sondern in einer technologisch fortgeschrittenen Welt mit ausreichend vorhandenen atomaren Gefahrenstoffen real.

Artikel vom 12.03.2005