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Nina wird 50, ...

Sie ist eine Ikone der Punkbewegung, glaubt an Ufos und hat eine Stimme, die opernreif ist. Schrille Auftritte begleiten ihre Karriere, seitdem sie, längst noch zu DDR-Zeiten, »Du hast den Farbfilm vergessen« sang. Am kommenden Freitag (11. März) wird Nina Hagen, kein bisschen leiser, 50 Jahre alt. Derzeit ist sie, kaum von ihrem jungen dänischen Ehemann getrennt, frisch verliebt und plant eine TV-Show im US-Fernsehen. »Meine Karriere hat gerade erst begonnen«, ist die Tochter von Schauspielerin Eva-Maria Hagen überzeugt, die einst, in Ost-Berlin, von Liedermacher Wolf Biermann das Gitarre spielen lernte. 1981 kommt ihre Tochter Cosma Shiva zur Welt, 1990 Sohn Otis. Heute ist Cosma Shiva als Schauspielerin erfolgreich und das Hagen-Trio mit Großmutter Eva-Maria in Talkshows gern gesehen. Zum »Platzen stolz« ist Nina auf ihre Tochter, auch das Verhältnis zur Mutter sei gut, sagt sie - auch wenn's manchmal lautstark kracht.

Marianne auch, ...

Ihre Hits wie »Marleen« oder »Er gehört zu mir« gehören zu den Party-Klassikern, die sie auf ihrer jüngsten CD gerade neu eingespielt hat. Am morgigen Donnerstag wird Marianne Rosenberg 50 Jahre alt. Ein großes Thema ist der »runde« Geburtstag für sie aber nicht: »Man tut ja nichts dazu,  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

man wird einfach älter«, sagt sie. Gefeiert wird aber trotzdem - im Kreise ihrer Familie und Freunde. Als eines von sieben Kindern einer Berliner Sinti-Familie wurde Marianne mit 15 Jahren bei einem Nachwuchs-Wettbewerb entdeckt und landete mit ihrer ersten Single »Mr. Paul McCartney« gleich einen Hit. 1971 folgt dann das erste Album »Fremder Mann«. Die ganze Familie habe damals bei ihrer Karriere als Teenstar mitangepackt, erzählt Rosenberg, die in den 70er Jahren einige Jahre mit Disco-Moderator Ilja Richter zusammen war. Später sang sie mit Polit-Rockern wie Rio Reiser (Ton Steine Scherben), Inga Humpe und Kai Hawaii (Extrabreit). Für ihre Tour »Für immer wie heute« durch 14 deutsche Städte (ab 4. April) ist sie jedoch zu den Schlager-Wurzeln zurückgekehrt.

... und Katja 60!

Heute wird sie 60 - doch das ist eigentlich unmöglich! Die Frau, die derzeit im Berliner Tipi-Zelt auf der Bühne steht, ist schön wie eine in den allerbesten Jahren - und zornig wie eine Studentin im dritten Semester. »Wir kriegen die Arbeitslosigkeit nicht in den Griff«, schimpft Katja Ebstein. Die tiefe, warme Stimme bebt ein bisschen. Sie singt Heinrich Heines »Die schlesischen Weber«. Das geht mehr unter die Haut als jede Talkrunde zu »Hartz IV«. Ihr neues Album, mit dem sich die Ebstein nach acht Jahren Plattenabstinenz furios auf dem Musikmarkt zurückmeldet, nennt sie   

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

»Witkiewicz«. Das ist ihr Mädchenname. Die neue Platte, mit der die in Girlachsdorf bei Breslau geborene Künstlerin auch an ihre schlesischen Wurzeln zurückgehen will, gilt bei Kritikern schon jetzt als Meisterstück. »Ob das ein kommerzieller Erfolg wird, istgleichgültig - es ist ein Höhepunkt in der Karriere der Katja Ebstein«, lobt einer von ihnen. Ihr Grand-Prix-Erfolg »Wunder gibt es immer wieder« ist, neu arrangiert, übrigens auch mit drauf.

Artikel vom 09.03.2005