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Einfühlsames Plädoyer
für die Selbstbestimmung


Die wahre Geschichte eines querschnittsgelähmten Spaniers, der 30 Jahre lang um sein Recht auf den Tod kämpfte, ist das Thema des lange erwarteten Films »Das Meer in mir« von Alejandro Amenábar. Zuvor war der Regisseur mit seinem internationalen Hit »The Others« auch schon beim Filmfestival von Venedig vertreten.
Javier Bardem spielt den Ramon Sampedro, der mit Hilfe zweier Frauen - einer Anwältin und einer Fabrikarbeiterin - einen jahrzehntelangen Kampf zum gewünschten Ende bringt. Amenábar selbst schrieb das Drehbuch zusammen mit seinem »Abre los ojos«-Koautoren Mateo Gil.
Nach »The Others« greift der Spanier Alejandro Amenábar in »Das Meer in mir« erneut das Thema Tod auf. Basierend auf dem Buch von Ramón Sampedro plädiert er ohne pädagogischen Zeigefinger für die Selbstbestimmung des Individuums und für Sterbehilfe und sorgte damit am Lido für kontroverse Diskussionen sowie für volle Kassen in den spanischen Kinos. »Mar Adentro« ist kein prätentiöses Rührstück mit massiver musikalischer Unterstützung, sondern ein aufwühlendes Melodram, das den Zuschauer zwar zu Tränen rührt, aber nie in gefälligen Kitsch abgleitet.

Artikel vom 10.03.2005