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Einfach mal »außer Haus« sein

Naturnah wohnen - ein Wintergarten löst das klassische Raumgefüge auf

Die Sonne auch in der kühleren Übergangszeit genießen, dabei gemütlich frühstücken, lesen oder einfach entspannen - im Wintergarten wohnt man »unter freiem Himmel«, ohne wirklich draußen zu sein.

Eine relativ preiswerte Möglichkeit, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, ist ein Glasanbau. Das ist auch eine gute Alternative, wenn ein massiver Baukörper aus baurechtlichen Gründen nicht genehmigt wird. Die meisten Wintergarten-Konstruktionen werden aus haltbarem, pflegeleichtem Aluminium errichtet. Doch eignen sich ebenfalls Holz und Stahl als Werkstoffe.
Bei Konstruktionen aus Holz ist eine gute Detailplanung unerlässlich, um Wasserstau und damit Fäulnisbildung zu vermeiden. Stahl war das klassische Material der Wintergärten des 19. Jahrhunderts. Wenn es heute verwendet wird, so zumeist deshalb, weil es große Spannweiten und die Verwendung recht schmaler Profile ermöglicht.
Voraussetzung dafür, dass ein Wintergarten das ganze Jahr über als vollwertiger Wohnraum genutzt werden kann, ist neben einer einwandfreien Konstruktion und einer leistungsfähigen Heizung ein funktionierendes Be- und Entlüftungssystem. Wie in den übrigen Wohnräumen auch, muss die Luft im Wintergarten regelmäßig ausgetauscht werden. Immerhin können dort an heißen Sommertagen Temperaturen von bis zu 80 Grad Celsius herrschen. Daher braucht ein »Glashaus« in den Fußboden integrierte Zuluftöffnungen. Die durch sie einströmende Luft erwärmt sich, steigt auf und wird durch Öffnungen im Dach wieder abgeführt.
Die Entlüftung übernehmen meist elektronisch gesteuerte Fensterklappen. Einige Hersteller bieten Systeme an, die Abluftöffnungen in der Dachkonstruktion verstecken. Bei Abluftklappen oder -fenstern gilt die Faustregel: Die Gesamtfläche, die geöffnet werden kann, sollte etwa 20 Prozent der Grundfläche des Wintergartens betragen.
Elektronisch gesteuerte Markisen, Jalousien oder Rollos helfen einen Hitzestau zu vermeiden. Am effektivsten ist der außen liegende Sonnenschutz, da er im Unterschied zu innen liegenden Verschattungssystemen die Sonnenstrahlen erst gar nicht in den Raum eindringen lässt. Allerdings erkauft man sich diesen Vorteil auch mit einem höheren Preis.
Wer sein Haus um einen Wintergarten erweitert, muss sich jedoch darüber klar sein, dass er mehr Heizleistung braucht. Denn große Fensterflächen können die Wärme grundsätzlich schlechter speichern als eine massiv gebaute - und gut gedämmte - Wand. Und ganz wichtig: Vor Planungsbeginn sollte unbedingt eine Voranfrage bei der zuständigen Baubehörde klären, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist, worauf man beim Bau selbst zu achten hat und welche Auflagen zu erfüllen sind.

Artikel vom 12.03.2005