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Stippvisite bei »Arbeit plus«

Minister lobt Umsetzung von Hartz IV in Bielefeld


Bielefeld (MiS). Ein bisschen überrascht war Eugen Schumacher (20) schon, als ihn gestern Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement höchstpersönlich nach seinem ersten Erfahrungen mit »Arbeit plus in Bielefeld« befragte. »Arbeit plus«, das ist die Bielefelder Variante der Arbeitsgemeinschaft zwischen Agentur für Arbeit und Kommune, in der die Empfänger des neuen Arbeitslosengeldes II betreut werden. Der Minister stattete den gerade erst bezogenen Büros der Abteilung für Hartz-IV-Empfänger unter 25 Jahren am Niederwall einen Besuch ab.
Eugen Schumacher berichtete, dass er zuletzt für eine Leiharbeitsfirma tätig gewesen sei, sich jetzt gern bei der Bundeswehr verpflichten würde, um aus der Arbeitslosigkeit herauszuskommen. Seine Fallmanagerin Karin Gotter-Cerima will versuchen, zusätzliche Qualifizierungsmöglichkeiten für den jungen Mann zu finden.
Clement zeigte sich bei seiner Stippvisite beeindruckt davon, wie weit der Aufbau von »Arbeit plus« bereits voran gekommen ist. Insgesamt gibt es 15 000 Hartz-IV-Empfänger in Bielefeld, 3 200 von ihnen sind unter 25 Jahren. »Mit 60 Mitarbeitern kümmern wir uns um diesen Personenkreis«, erläuterte »Arbeit plus«-Geschäftsbereichsleiter »Jugend«, Klaus Siegeroth.
»Kümmern« heißt nach den Worten von »Arbeit plus«-Chef Rainer Radloff in aller Regel, zunächst einmal grundlegende Qualifikationen zu vermitteln. Zwei Drittel der Arbeitslosengeld-II-Empfänger in Bielefeld seien ohne Ausbildung, bei einem Drittel handele es sich um Ausländer, denen häufig hinreichende Sprachkenntnisse fehlten.
In einem Gespräch mit dem Bielefelder Bundestagsabgeordneten Rainer Wend (SPD), dem Landtagsabgeordneten Günter Grabrecht (SPD), Arbeitsagentur-Chef Dr. Peter Glück und Radloff erkundigte sich Clement nach den Problemen bei der Umsetzung von Hartz IV vor Ort - und versprach Abhilfe, soweit es organisatorisch machbar sei.

Artikel vom 09.03.2005