09.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Selbstmord vor der Klasse geplant

14-Jähriger war in Behandlung - er wollte nicht auf den Lehrer schießen


Rötz (dpa). Der 14-jährige Schüler, der am Montag in einer bayerischen Hauptschule einen Schuss abgegeben hat, wollte nach eigenen Angaben vor seinen Klassenkameraden Selbstmord begehen. Er habe nicht den 35 Jahre alten Klassenlehrer erschießen wollen, sagte der Jugendliche bei den Vernehmungen.
Der Junge hatte in der Hauptschule der Gemeinde Rötz (Oberpfalz) mit dem Revolver seines Vaters geschossen, ohne jemanden zu verletzen. Mitschüler bestätigten, dass er bereits vorher von Selbstmord gesprochen hatte. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft schließen ein geplantes Attentat auf den Pädagogen aus. »Wenn der 14-Jährige den Lehrer hätte erschießen wollen, dann hätte er es tun können«, sagte gestern der Leitende Regensburger Oberstaatsanwalt Johann Plöd.
Der Schüler wurde wegen Selbstmordgefahr in eine psychiatrische Klinik gebracht. Er hatte nach einem Streit mit dem Lehrer das Klassenzimmer zunächst verlassen und war wenig später mit dem Revolver zurückgekommen. Bei einem Handgemenge zwischen dem Jugendlichen und dem Pädagogen löste sich der Schuss. Die Kugel schlug im Fußboden ein. Der Revolver stammte aus dem Waffenschrank des 41-jährigen Vaters, eines Jägers.

Artikel vom 09.03.2005