09.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Anfang der sechziger Jahre wurde die separate Sanitäranlage auf dem Gelände der Osthusschule gebaut. Sie entspricht nicht mehr den Standards. Foto: Annemargret Ohlig

Dringlichkeit wird per
Prioritätenliste festgestellt

»Stilles Örtchen« soll behindertengerecht werden

Senne (oh). Dem Förderverein Museum Osthusschule ist es schon seit geraumer Zeit ein dringendes Anliegen: Das »stille Örtchen« hinter der alten Fachwerkschule auf dem Gelände an der Friedrichsdorfer Straße sollte so schnell wie möglich auch eine behindertengerechte Toilette erhalten.

»Die Besucherzahlen im Museum Osthusschule sind kontinuierlich gestiegen«, sagt Hans Schumacher, Vorsitzender des Fördervereins. Im vergangenen Jahr seien es mehr als 5000 interessierte Menschen gewesen - neben vielen Schulklassen besonders aber auch ältere Menschen und Bewohner aus Seniorenheimen - die zum Teil von von weiter her mit Bussen nach Senne gereist waren, um die beiden historischen Schulen, das Schul- und Heimatmuseum sowie das Archiv zu besichtigen.
»Gerade unter den älteren Menschen befinden sich viele Rollstuhlfahrer. Und die haben mit unserer vor vier Jahrzehnten gebauten Toilettenanlage dann ein großes Problem«, sagt Schumacher. »Weil sie nicht behindertengerecht gebaut ist.« Ein Thema, auf das die Mitglieder des Fördervereins bei einer gemeinsamen Begehung der Museumsanlage mit Vertretern des Immobilien Servicebetriebs (ISB) Anfang Februar hingewiesen haben - neben weiteren dringlichen Reparaturen an verschiedenen defekten Objekten dort.
Während der ISB für die Reparaturen umgehend sorgte, kann er den Wunsch nach einer Grundsanierung des »stillen Örtchens« samt Umbau zu einer behindertengerechten Sanitäranlage nicht so einfach zu erfüllen. »Auch wenn wir dazu inzwischen per Gesetz verpflichtet sind«, sagt Wilhelm Tucholski vom ISB. Denn alle städtischen Gebäude - das sind in Bielefeld 1286 (einschließlich der »Museums-Toilette«) - wurden inzwischen auf ihre Behindertengerechtigkeit hin »untersucht«. Im April liege voraussichtlich das Ergebnis vor. »Dann wird eine entsprechende Prioritätenliste erstellt und der Politik zur Entscheidung vorgelegt«, so Tucholski. Ob der Museums-Toilette dann eine hohe Dringlichkeit zugestanden wird, bleibt abzuwarten. Der Förderverein Museum Osthusschule will aber auch selbst etwas zum »Sanierungsprogramm« beitragen. »Wir übernehmen die äußere Umgestaltung«, sagt Schumacher. Deshalb werde zur Zeit für die Verklinkerung und ein Satteldach des Toilettengebäudes gespart. Damit es sich in das Gesamtkonzept der Schulmuseumsanlage einpasst.

Artikel vom 09.03.2005