08.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Vater soll eigenes Baby
misshandelt haben

Anklage gegen 23-Jährigen aus Löhne


Bielefeld/Löhne (WB/uko). Ein erst zehn Monate altes Baby soll von seinem leiblichen Vater auf schwerste Weise misshandelt worden sein. Diesen Anklagevorwurf macht die Staatsanwaltschaft Bielefeld einem 23-jährigen Mann aus Löhne, der sich demnächst vor einer Strafkammer des Landgerichts Bielefeld verantworten muss.
Der Großmutter des Säuglings waren die Verletzungen im September 2004 aufgefallen. Umgehend nahm die Frau das Kind an sich und brachte es in die Kinderklinik Herford. Das Mädchen sei »erschreckend zugerichtet« worden, stellten dort die Ärzte fest.
Verletzungen fanden die Mediziner am ganzen Körper: Blau geschlagene Augen, Hämatome am Kopf, im Bauchbereich und am Becken, Würgemale am Hals und sogar Bisswunden auf der Brust des Babys. Vater Benjamin T. hingegen wies die Vorwürfe zurück. Das Kind sei »von einer Katze so zugerichtet« worden, behauptete der Mann jetzt. Obendrein habe die Mutter die Tochter geschüttelt und schließlich rührten die Verletzungen an den Augen von einem Legostein her, mit dem das Kind zuvor gespielt habe.
Ein medizinischer Sachverständiger der Universität Münster geht nach seinem Gutachten eindeutig von schwerer Kindesmisshandlung aus. Unter anderem soll der Säugling »bis zur Atemnot gewürgt« worden sein. Ein Prozesstermin vor dem Landgericht Bielefeld steht noch nicht fest.

Artikel vom 08.03.2005