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Schwick verstärkt »Offensive«

Für neue Verträge geht Arminia an finanzielle Schmerzgrenze

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Der DSC Arminia geht in die Offensive. »Einen Ausverkauf der Mannschaft wird es nicht geben«, hatte Präsident Hans-Hermann Schwick schon in der vergangenen Woche angekündigt. Jetzt wurde der Vereinschef deutlicher und glättete vor allem die Sorgenfalten bei Uwe Rapolder und Thomas von Heesen.
Will Leistungsträger halten:
DSC-Präsident Schwick

»Wir sind bereit an die finanzielle Schmerzgrenze zu gehen«, sagte der »Präses« am Sonntagabend in der WDR-Fernsehsendung »Sport im Westen«. Für seinen gelungenen Auftritt war Schwick extra kurzfristig nach Köln gefahren. Gestern untermauerte er seine deutlichen Äußerungen. »Wir sind extra in die Offensive gegangen und werden den Spielern jetzt Angebote für Vertragsverlängerungen unterbreiten«. Bereits am Freitagabend führte Trainer Uwe Rapolder im Stuttgarter Trainingslager diesbezüglich Gespräche mit Patrick Owomoyela. Samstag Vormittag hockte Sportdirektor Thomas von Heesen mit Delron Buckley zusammen.
Grünes Licht hatte zuvor bekanntlich Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch gegeben, indem er den Etat für die Profimannschaft für die kommende Bundesligasaison von bisher zehn auf zwölf Millionen aufstockte. »Dank der guten Leistungen der Mannschaft sind wir jetzt nicht mehr darauf angewiesen, Transfer-Erlöse erzielen zu müssen«, stellte Schwick fest und ermahnte via Fernsehen die Liga-Konkurrenten: »Hände weg von unseren Spielern.«
Der Präsident räumte zwar ein, dass für Matthias Langkamp ein lukratives Angebot des VfL Wolfsburg vorliege (1,5 Mio. Euro), sagte aber auch, dass man das Eigengewächs Langkamp unter allen Umständen halten wolle.
In Arminias Zukunftsplänen spielen zudem Jung-Nationalspieler Patrick Owomoyela und Torjäger Delron Buckley ebenso eine gewichtige Rolle. Schwicks Argumente: »Patrick ist eine tragende Säule in einer eingespielten Mannschaft. Die Laufwege sind bekannt. Für die WM 2006 steht er im vertrauten Umfeld von Ar- minia Bielefeld mehr im Blickpunkt als in einem anderen Verein, in dem er sich erst wieder neu integrieren müsste.« Und zu Buckley: »Delron fühlt sich bei uns wohl. Wir wollen ihn behalten und werden für eine Vertragsverlängerung auch seinen Vertrag verbessern.«
Ob die »Mechanismen des Marktes« stärker sind als die neuen Angebote des DSC vermochte Schwick allerdings auch nicht zu sagen. »Wenn Verträge auslaufen und die Spieler weg wollen, sind wir natürlich machtlos.« Uwe Rapolder freute sich derweil über die neue Strategie der Vereinsführung. Dennoch blieb er skeptisch: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir schon in den nächsten Wochen Klarheit haben.«

Artikel vom 08.03.2005