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Marlies Oesterwinter - hier mit Frank Oesterwinter - stand nach längerer Pause wieder auf der Bühne. Sie ist zudem für die Regie verantwortlich.

Einen explosiven Beziehungscocktail serviert

Glanzvolle Premiere der Brackweder Theatergruppe im ausverkauftem Münter-Haus

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Fotos)
Brackwede (WB). Eine glanzvolle Premiere von Marc Camolettis Boulevardkomödie »Geteilt durch zwei« zauberte die Theatergruppe Brackwede am Samstagabend vor 250 Zuschauern auf die Bühne im ausverkauften Gustav-Münter-Haus.

Nach zweijähriger Pause meldete sich die Laienspielschar mit ihrer von Marlies Oesterwinter in bewährter Manier inszenierten 11. Produktion eindrucksvoll zurück. Sowohl die Darsteller auf als auch ihre »helfenden Hände« hinter der Bühne bewiesen mit der schwungvoll-rasant servierten Aufführung, dass sie nach 13 Jahren gemeinsamer Theaterarbeit über ein großes Maß an Routine und Professionalität verfügen.
Ein aufwändiges, liebevoll gestaltetes Bühnenbild sowie sorgfältig aufeinander abgestimmte Kostüme schufen den optisch gefälligen Rahmen für das verzwickte Beziehungsgeflecht, das sich vor den Augen der Zuschauer zu einem explosiven Cocktail zusammenzubrauen begann. Pointenreich auszuräumende Missverständnisse am laufenden Band garantierten dabei kurzweilige Theaterunterhaltung.
Dreh- und Angelpunkt des turbulenten Verwirrspiels ist Cecile (Marlies Oesterwinter). Nicht nur die Zahnarztpraxis von Jacqueline (Anni Buschkamp), sondern auch die Anwaltskanzlei von deren Ehemann Bernard (Helmut Karger) muss das »Mädchen für alles« am Laufen halten. Ihr Problem: Jacqueline und Bernard leben in Scheidung; obwohl spinnefeind miteinander, teilen sie sich aber dennoch eine gemeinsame Wohnung. Genüsslich kostet Cecile die knisternde Spannung zu ihrem eigenen Vorteil aus. Von Marlies Oesterwinter mit viel Herzblut sehr überzeugend verkörpert, wird Cecile zur gefragten Krisenmanagerin Ñ wenn auch einige ihrer Ratschläge die munter agierenden Darsteller nur noch tiefer ins Chaos stürzen.
Als der herrlich vor sich hin grantelnde Justitiar Bernard die Luxusfrau Bubble (Johanna Breitel) seiner Noch-Angetrauten Jacqueline als künftige Ehefrau präsentiert, droht eine erste Eskalation der Lage. Doch die energische Zahnärztin kontert: Sie stellt den sensiblen Künstler Robert (Frank Oesterwinter) als ihren neuen Lebenspartner vor.
Aber stehen Bernard und Jacqueline wirklich hinter dem Spiel, das sie angezettelt haben? Letztlich entwickelt sich - natürlich - alles anders, als man denkt. Aus Konkurrenten werden Verbündete: Jacqueline und Bubble schütten einander beim Shoppen ihre Herzen aus. Mit reichlich Champagner hingegen begründen Bernard und Robert eine Männerfreundschaft.
Wer den verdienten Schlussapplaus in wessen Armen erlebte, sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Denn drei Mal ist die Aufführung der grandios aufspielenden Mitglieder der Theatergruppe Brackwede noch zu sehen. Restkarten zum Preis von 7,50 Euro für die Aufführungen am kommenden Freitag und Samstag jeweils um 20 Uhr sowie Sonntag um 17 Uhr sind in der WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstelle, Hauptstraße 50-52, erhältlich.

Artikel vom 08.03.2005