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Börsengang

Premiere kein Selbstläufer


Fünf Jahre nach dem Platzen der Börsenblase herrschte gestern wieder fröhliche Aufbruchstimmung auf dem so gefährlich-glatten Aktien-Parkett. Premiere hat's möglich gemacht. Georg Koflers Bezahlsender (Pay-TV), so scheint es, weckt bei Investoren die Phantasie auf ein blühendes Geschäft mit Kunden, die bereit sind, für Spielfilme und Sportübertragungen monatlich ein paar Euro zu zahlen. Viel Show und Werbung haben zu der gestern insgesamt guten Stimmung sicherlich auch beigetragen.
Doch Vorsicht! Premiere-Aktien bergen ein nicht geringes Risiko in sich. Das Geschäftsmodell kann nur aufgehen, wenn sich genügend Abonnenten finden. Der Medienmogul Leo Kirch war mit dem gleichen Ansinnen vor einigen Jahren gescheitert, hatte Verluste in Milliardenhöhe gemacht und musste mit seiner Kirch Media in die Insolvenz gehen. Über Erfolg oder Misserfolg bei Premiere dürfte vor allem eine Frage entscheiden: Erhält Premiere erneut den Zuschlag für die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga? Wenn ja, hat das Unternehmen gute Chancen, neue Kunden zu finden und ein nachhaltiges Gewinnwachstum auszuweisen. Ohne Fußballrechte dürfte der Sender schnell an Attraktivität verlieren. Edgar Fels

Artikel vom 10.03.2005