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Schief und ohne Vorbild:
Jetzt kommt der Kreisel

Umbau Carl-Severing-Straße: CDU unterliegt mit T-Lösung

Quelle (gge). »Die Sache ist schief und ohne Vorbild«, meinte CDU-Fraktionssprecher Herbert Braß in Brackwedes Bezirksvertretung. Trotzdem unterlag seine Partei jetzt mit dem Vorschlag, beim Ausbau der Carl-Severing-Straße (K31) in Quelle an der Einmündung Marienfelder Straße auf einen Kreisel zu verzichten.

Mit 10:6 Stimmen erteilte die Mehrheit des Bezirksparlamentes der von der Union propagierten »T-Lösung« eine klare Absage. Komme es im Kreisel zu einem Unfall, fielen diese erfahrungsgemäß nicht so schwer aus, weil es zu keinen Frontalzusammenstößen kommen könne, meinte Dr. Stefan Klotz vom Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld. Gleichwohl hegte Braß den Verdacht, dass der Kreisel nur angelegt werde, »weil es Mode ist«. Die Asymmetrie an der Carl-Severing-/Ecke Marienfelder Straße führe unweigerlich zu einem Riesenbogen, argumentierte der Christdemokrat dagegen. Weil die Marienfelder Straße schräg auf die Kreisstraße aufmündet, gibt es zurzeit für Links- und Rechtsabbieger zwei separate Spuren.
Für Ulrich Brinkmann (SPD) ist der »Durchlass des fließenden Verkehrs« so wichtig wie der städtebauliche Aspekt. Das gebe auch mehr Sicherheit, betonte er. Karl-Ernst Stille (Grüne) hielt den Kreisel ebenfalls für die angemessenere Lösung. So profitierten besonders die Radfahrer von der natürlichen Tempo-Drosselung.
Das Thema »Ausbau Carl-Severing-Straße« war jetzt als unerledigter Punkt der vorangegangenen Sitzung erneut auf die Tagesordnung der Brackweder Bezirksvertretung gekommen. Dafür hatte die Verwaltung das Ergebnis der Bürger-Informationsveranstaltung vom 20. Januar (das WB Berichtete) bereits in ihre Vorlage, die es zu beschließen galt, mit eingearbeitet.
Brackwedes Politiker votierten nun einstimmig dafür, die Parkplätze zwischen Einmündung Klemensstraße stadtauswärts bis zur ersten Querungshilfe von der Süd- auf die Nordseite zu verlegen. Auch soll an der Einmündung Borgsen-Alle/Klemensstraße nun doch ein kleiner Kreisel entstehen. Der Antrag der Grünen, zwischen den Einmündungen Borgsen-Allee und Marienfelder Straße 30-Stundenkilometer anzuordnen, fand indes keine Mehrheit.
Realisiert werden in Folge der Bürgeranhörung als weitere Maßnahmen: eine zweite Geradeausspur (stadteinwärts Richtung Ostwestfalendamm) zwischen den Häusern Nr. 58/60 und der Kreuzung Café Sport (Osnabrücker Straße), zusätzliche Stellplätze zwischen der Bäckerei Olsson und der Zufahrt zum Aldi sowie eine Linksabbiegespur im Einmündungsbereich Queller Straße in die Carl-Severing-Straße.
Ferner wird im Abzweig Magdalenenstraße ein weiterer Kreisverkehr angelegt, für die Grundschule gibt es zusätzliche Stellplätze. Die Einmündungen der nicht klassifizierten Straßen sollen als Gehwegüberfahrten ausgebaut werden. Nur die Queller- und die Paul-Schwarze-Straße nahe des Queller Bahnhofes sind hiervon ausgenommen. Beschlossen wurde zudem die Erneuerung der Straßenbeleuchtung in der Carl-Severing-Straße. Kofferleuchten werden zwischen Marienfelder Straße und Bahnübergang, zwischen Kupferstraße und Stadtgrenze sowie ergänzend zwischen dem Bahnübergang und Kupferstraße installiert und in acht Meter Höhe künftig für ausreichende Helligkeit auch im Dunkeln sorgen.

Artikel vom 08.03.2005