08.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

32-Jähriger wollte Ehefrau
und Kinder mit Auto töten

Amokfahrt endete im Eingang einer Kindertagesstätte


Von Uwe Koch
Bielefeld (WB). Unter den Vorwürfen des versuchten Totschlags, der Freiheitsberaubung, Körperverletzung und des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr muss sich ein gebürtiger Türke vor dem Landgericht verantworten. Der 32-jährige Bielefelder hatte seine Frau entführt, weil er mit der Trennung nicht einverstanden war. Zudem soll er sie und seine Kinder im Verlauf einer Amokfahrt zu töten versucht haben.
Mehrfach soll der dreifache Vater im Verlauf des vergangenen Jahres Todesdrohungen gegen seine von ihm schon getrennt lebende Ehefrau ausgestoßen haben. Das Opfer erstattete schließlich nach weiteren Beschimpfungen und Drohungen Strafanzeige. Am 8. Oktober 2004 zerrte Fatih C. daraufhin auf der Rheinallee seine Ehefrau Medima in einen Personenwagen, der von einem Bekannten gesteuert wurde. Mehrfach soll der rasende Ehemann mit einem Gummiknüppel auf seine Frau eingeschlagen haben. Am Hallenbad in Schloß Holte-Stukenbrock soll das Opfer dann aus dem Auto gestoßen worden sein.
Zum schwerwiegendsten Vorwurf der Anklage kam es am 4. November 2004: Als Medima C. wenige Tage nach der Scheidung von ihrem Ehemann sich vor der Kindertagesstätte St. Thomas Morus an der Rheinallee aufhielt, steuerte Fatih C. mit seinem VW Passat auf die Frau, seine Kinder und einen Begleiter zu. Der Mann wurde dabei verletzt, außerdem kollidierte der VW mit einem abgestellten Mazda. Die Frau, ihr neunjähriger Sohn sowie der Begleiter wollten fluchtartig den Tatort verlassen, als Fatih C. den Passat wendete und auf die Flüchtenden zuhielt. Nur durch einen Sprung zur Seite konnten sich die Opfer retten. Der Passat fuhr mit voller Wucht in den Eingang der Kindertagesstätte. Der Mann sitzt seither in Untersuchungshaft. Ein Termin für die Verhandlung vorm Schwurgericht steht noch nicht fest.

Artikel vom 08.03.2005