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Ole ganz allein unterwegs
Benjamin spricht mit dem »Moped-Bär« über seine Abenteuer in Norwegen
Dass Benjamin gerne liest, ist ja klar - schließlich ist er ein Zeitungsbär. Doch jetzt hat er ein Buch bekommen, das er gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Es erzählt die aufregende Geschichte eines Artgenossen. Ole, der Moped-Bär, ist gleich bei seiner ersten Motorradtour auf der Autobahn heruntergepurzelt und hat sich alleine nach Norwegen durchgeschlagen, dem Urlaubsziel von seinem Freund Bernd Joachim aus Schlangen. Auf seinem Weg hat Ole die kleine Isabel, den Wikinger Halvar und seinen Troll kennen gelernt. Weil ihn Oles Geschichte so bewegt hat, hat Benjamin mit ihm gesprochen und alles für Euch festgehalten.

Bis Bernd dich gekauft hatte, hast du immer vom Motorradfahren geträumt, und dann bist du verunglückt. Hattest du keine Angst, wieder mitzufahren? Ole: Die Erinnerung an den Unfall war sofort wieder da, als Halvar mich auf den Scheinwerfer setzte, und mein kleines Plüschherz schlug ganz schnell vor Aufregung. Aber da war auch dieses andere Gefühl: wieder durch die Kurven zu schweben, die Bärennase in den Wind zu halten... das ist einfach großartig! Zum Glück hat mich Bernd dann etwas fester angebunden. Und ich habe einen Trick entdeckt: wenn ich meinen Bärenpo ganz fest in den Zwischenraum von Lampe und Tacho drücke, habe ich mehr Halt. Seitdem habe ich keine Angst mehr.

Bist du seitdem viel gefahren?Ole: Ja, aber leider nur im Sommer. Im Winter lässt Bernd das Motorrad in der Garage, da hocke ich dann auf dem Sofa und träume vom Frühling. Und einmal war ich auch wieder mit im Urlaub, in der Schweiz. Da habe ich einige tolle Sachen erlebt, die ich dir gern später mal erzähle...

Als du im Laden gewartet hast, hattest du Angst, in einer Spielzeugtonne zu landen. Magst du Erwachsene lieber als Kinder?Ole: Nein, eigentlich mag ich alle, egal, ob groß oder klein. Aber wenn ich merke, dass jemand nicht nett zu mir ist, dann möchte ich lieber nichts mit ihm zu tun haben. Der quengelige Junge in Martensens Kramladen wollte mich nur haben, weil ihm gerade langweilig war. Ich bin froh, dass er mich nicht gekauft hat.

Hat
   Bernd direkt gemerkt, dass du ein besonderer Bär bist?
Ole: Ich denke, zuerst hat er gar nicht viel über mich nachgedacht. Ich musste mich ja immer bei ihm bemerkbar machen. Aber seit Norwegen ist das anders. Ich werde nie vergessen, wie überrascht er mich an dem Morgen meiner Rückkehr angestarrt hat. Und seitdem bin ich wirklich ein besonderer Bär und Freund für ihn.

Denkst du noch manchmal an Isabel und Halvar und Troll?Ole: Sehr oft. Ich frage mich, wie es ihnen geht. Ich habe ihnen so viel zu verdanken. Ich weiß nicht, wo ich ohne die guten Freunde jetzt wäre. Ich hoffe, dass ich sie wieder sehe

Gibt es überhaupt etwas, wovor du Angst hast?Ole: Ich versuche nur, mir meinen Mut nicht nehmen zu lassen. Aus allem das Beste zu machen, niemals aufzugeben. Ich habe erlebt, dass es immer einen Ausweg gibt, egal, wie brenzlig die Situation auch ist. Und Angst hatte ich auch. Aber ich versuche, mich davon nicht unterkriegen zu lassen. Nach jedem dicken Regenschauer kam auch wieder die Sonne.

Stimmt das eigentlich mit dem Benzin im Webpelz?Ole: Hihihi... manche Menschen haben Feuer im Herzen, ich habe Benzin im Webpelz...

»Ole, der Moped-Bär« ist im Selbstverlag erschienen. Bernd Joachim hat es geschrieben, sein Freund Marc Schäferjohann liebevoll illustriert. Zum Preis von 12 Euro ist es über das Internet zu beziehen. Maike Stahl
www.moped-baer.de

Artikel vom 12.03.2005