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EU verlangt Reformen

»Schockiert« über Polizeieinsatz in Istanbul

Istanbul: Gewalt gegen Demonstranten.

Ankara (dpa). Sieben Monate vor der geplanten Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei hat die EU die türkische Regierung zu weiteren Reformen aufgefordert. Der luxemburgische Außenminister und derzeitige Ratspräsident, Jean Asselborn, verwies dabei gestern in Ankara auf die Bereiche Religionsfreiheit, Kampf gegen Folter sowie den Gebrauch anderer Sprachen als des Türkischen.
Nach scharfen Protesten der EU hat die Türkei das Vorgehen der Polizei gegen eine Frauen-Demonstration in Istanbul »bedauert«. Die Vorfälle würden untersucht, sagte der türkische Außenminister Abdullah Gül gestern nach dem Ministertreffen zwischen der EU und der Türkei in Ankara. Die Luxemburger EU-Ratspräsidentschaft hatte zuvor »schockiert« auf die Fernsehbilder reagiert, die zeigten, »wie die Polizei Frauen und junge Leute bei der Demonstration niederknüppelt«.
Bei ihrem Einsatz mit Pfeffergas und Schlagstöcken hatte die türkische Polizei am Sonntag 63 Demonstranten festgenommen.

Artikel vom 08.03.2005