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Kleine »Küken-Bande« ist die Attraktion

Beim Osterprojekt im ev. Luther-Kindergarten in der Windflöte geht's höchst lebendig zu

Senne (oh). Unsere »Küken-Bande« - so bezeichnet Niklas die zehn kleinen, flauschigen Federknäuel, die in dem geräumigen Käfig eifrig pickend und piepsend herumlaufen. Seit gestern sind sie die Attraktion im ev. Luther-Kindergarten in der Windflöte.
Die »Küken-Bande« im Käfig ist zur Zeit die Attraktion im ev. Luther-Kindergarten in der Windflöte. Erzieherin Ilona Neumann (hinten links) und Kirsten Elbracht (daneben), die die zehn winzigen Hühner für das Osterprojekt des Kindergartens an die Einrichtung »ausgeliehen« hat, freuen sich über das Interesse von Kazim, Sadikcan, Joschua, Pierre, Janik, Kiara, Evgi, Francesca, Nuri, Ali, Pia, Pascal, Niklas, Leon, Tobias, Dilara und Berivan (v. l.) an den Küken.Foto: Annemargret Ohlig
Damit die erst drei Tage alten, angehenden Legehühner bei soviel stürmischer Kinderzuneigung dennoch die notwendige Ruhe zum Wachsen und Gedeihen unter der Wärmelampe bekommen, hat Erzieherin Ilona Neumann einen »Punkt« an der Tür zum »Küken-Zimmer« angebracht.
Ist die rote Seite sichtbar, heißt das: Kein Eintritt, bei »Grün« darf der Neugier nachgegeben und das Gewusel der Küken beobachtet werden. »Wir haben bei unserem diesjährigen Osterprojekt nicht nur die üblichen Basteleien wie Eier färben und Osterkörbchen basteln vorgesehen«, sagt die Erzieherin. »Wir sprechen außerdem mit den Kindern darüber, wo die Eier herkommen und über die Entwicklung von Ei zum Huhn.«
Diese an sich »graue Theorie« stellt sich für die 95 Kinder der Einrichtung in der Windflöte jetzt eine Woche lang »farbig« und höchst lebendig das: In Form von vier dunkelbraunen und sechs gelbbraunen Küken. Wie es dazu kam? Die vierjährige Kiara Elbracht, die den ev. Luther-Kindergarten besucht, ist nämlich »Eigentümerin« der Küken-Bande.
Zusammen mit den Nachbarn halten ihre Eltern in Ummeln etwa 70 Hühner. Als Mutter Kirsten Elbracht jetzt das Angebot machte, zehn frisch geschlüpfte Küken dem Kindergarten in der Windflöte als »Anschauungsmaterial« für das Osterprojekt auszuleihen, waren Kinder und Leitung gleichermaßen begeistert.
»Und es gibt nicht nur viel zu gucken, sondern auch viel zu lernen dabei«, sagt Ilona Neumann, die in einem Nebenraum ihrer Gruppe den Küken ein Domizil eingeräumt hat.
So wissen die Kinder nach einem ersten Informationsvormittag durch Kiaras Mutter, dass man schon bei frisch geschlüpften Küken erkennen kann, ob sie Hahn oder Henne werden. Pascal hat gut aufgepasst und weiß: Haben dunkle Küken helle Federn am Popo, sind es Mädchen und bei den gelbbraunen Küken haben die Mädchen dunkle Streifen auf dem Rücken.
Auch die künftige Eierfarbe könne man schon beim Küken erkenne: Haben sie dunkle oder orangefarbene Beine, legen sie später Eier mit brauner Schale, sind die Beine weiß oder hellgrau, sind es weiße Eier.
Und noch etwas Besonderes, das allerdings schon Tradition im Luther-Kindergarten hat, gibt es beim Osterprojekt: Die letzten vier Wochen vor Ostern zeigen die Erzieherinnen jeweils dienstags ein Schattenspiel über das Erwachsen werden Jesu, seinen Einzug in Jerusalem, die Verurteilung und die Kreuzigung.

Artikel vom 08.03.2005