Tischtennis-DM: Diskussionen um die Nominierungen zur EM und WM
Von Ingo Notz Stadtallendorf (WB). Am Ende konnten sie doch noch strahlen: Zwei ostwestfälische Tischtennis-Asse gehörten nach drei abwechslungsreichen Tagen zu den Gewinnern der Deutschen Meisterschaften in Stadtallendorf (wir berichteten). Die Frotheimerin Nadine Bollmeier feierte im Damen-Doppel den Titelgewinn. Bad Driburgs Neuzugang Jessica Göbel wurde - ohne Medaillen - für die Europa- und Weltmeisterschaft nominiert.
Wieder sorgten die Nominierungen des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) für die EM und WM für reichlich Diskussionsstoff. Damen-Bundestrainer Tobias Beck plauderte bereits am zweiten Turniertag, als alle Entscheidungen offiziell noch ausstanden, aus, sein Kader stünde bereits fest. Aus OWL-Sicht gab es bei der so degradierten Meisterschaft ein lachendes und ein weinendes Auge. Die Ex- und Bald-Wieder-Driburgerin Jessica Göbel hatte sich ihre Nominierungen mit starken internationalen Auftritten verdient - bei der DM aber ebenso enttäuscht wie (krankheitsbedingt) beim TOP 12-Ranglistenturnier. Auf der Nominierungsstrecke blieb dafür die neue Deutsche Meisterin im Damen-Doppel. Die Ex-Driburgerin Nadine Bollmeier wurde trotz ihres zweiten Titels nach 2003 erneut nicht berücksichtigt, stattdessen fahren die Vize-Meisterinnen Stumper/Silbereisen und die im Viertelfinale von den neuen Meisterinnen Bollmeier/Scheld bezwungenen Göbel/Struse zur EM. Auf besonders großes Unverständnis ist die Nicht-Berücksichtigung von Rekordmeisterin Nicole Struse für die WM gestoßen. Ihr Verein FSV Kroppach bat gestern den DTTB in einem Brief um Stellungnahme. Im WM-Aufgebot für das Turnier in Shanghai fehlen die frisch gekürte Meisterin Struse (33 Jahre) und die langjährige Nationalspielerin Elke Wosik (Busenbach/31). »Ich fühle mich voll im Saft und denke, dass ich auch 2008 noch dabei sein kann«, erklärte gestern eine enttäuschte Struse. Der DTTB-Trainerstab hat aus perspektivischen Gründen fünf jüngere Spielerinnen für das Turnier nominiert. Allerdings können sich Struse und Wosik bei der EM Ende März in Aarhus durch gute Leistungen und Medaillen im Einzel nachträglich für die Weltmeisterschaft in China qualifizieren. Auch bei den DTTB-Herren sorgte die umstrittene Nominierungspraxis für Ärger. Rekordnationalspieler Jörg Roßkopf (Gönnern), der bei der EM nicht im Einzel spielen soll, und der EM-Zweite Torben Wosik (Frickenhausen), der bei der WM pausieren muss, kritisierten vor allem den späten Zeitpunkt der Entscheidung. Dadurch sei eine gezielte Vorbereitung nicht möglich. Der DTTB hat insgesamt 14 Aktive für die beiden großen Turniere nominiert.
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