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Arena »AufSchalke«
ist heiß aufs Finale

Handball-WM: Eröffnungsspiel in Max-Schmeling-Halle

Dortmund (dpa). Länger, umfangreicher, attraktiver - und letztlich auch lukrativer: Mit neuem Spielplan, mehr Partien und einer Ausdehnung von 14 auf 16 Tage soll die Handball-WM der Männer vom 19. Januar bis 3. Februar 2007 in Deutschland Maßstäbe setzen.

Zudem bekommt die deutsche Nationalmannschaft als Zugpferd des Championats mit dem einzigen Auftritt in der Berliner Max- Schmeling-Halle ein eigenes Eröffnungsspiel. Das Finale in der 50 000 Besucher fassenden Arena »AufSchalke« soll mit einem Zuschauer-Weltrekord für den krönenden Abschluss sorgen. »Schalke zeigt großes Interesse, das Endspiel auszurichten«, sagte Horst Bredemeier, Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB).
Am Donnerstag und Freitag tagt in Wien die Exekutive des Handball-Weltverbandes (IHF) und will den vom deutschen Organisationskomitee ausgeklügelten neuen Modus absegnen. Danach wird die Vorrunde in sechs Gruppen mit je vier Mannschaften gespielt. Bisher waren es vier Gruppen zu je sechs Teams. Der Erste und Zweite aus jeder Gruppe erreichen eine der zwei Hauptrundengruppen. Die jeweils letzten beiden Teams verbleiben im Turnier, spielen die »Präsidentencup« genannte Trostrunde. »Wir müssen fünf Spiele pro Mannschaft garantieren. Das ist durch den Präsidentencup gegeben. Da sind die Kontinente ruhig gestellt«, sagte IHF-Geschäftsführer Frank Birkefeld.
Im Anschluss an die Hauptrunde werden K.o.-Spiele wieder ab dem Viertelfinale ausgetragen. Damit fallen die von Bundestrainer Heiner Brand oft kritisierten »Ermüdungsspiele« in der Vorrunde gegen Handball-Exoten weg. »Da kommen Ergebnisse raus, die uns auch nicht recht sein können«, erklärte Birkefeld, »der Spielplan hat sehr gute Aussichten, angenommen zu werden. Ich bin der Meinung, der wird kommen, weil sehr vieles dafür spricht. Die WM wird länger, kostet entschieden mehr, aber der sportliche Wert steigt enorm.«
Für den DHB geht damit ein sehnlicher Wunsch in Erfüllung. Denn attraktiver Handball steigert die Anziehungskraft und lässt sich zur Refinanzierung auch leichter vermarkten. »Sechs Gruppen bedeuten mehr Geld«, sagte Bredemeier. DHB-Präsident Ulrich Strombach rechnet beim Veranstaltungsetat damit, »dass wir nicht wesentlich über oder unter zehn Millionen Euro liegen«. Immerhin soll das Ereignis mit rund 100 Begegnungen auch in maximal elf Spielorten ausgetragen werden. Von den noch 18 Bewerbern steht bislang nur die Max-Schmeling-Halle als Spielstätte fest.
Mit der Verlängerung der WM um zwei Tage trägt der DHB den Klagen der Spieler wegen zu hoher Belastung Rechnung. »Wir haben mehr freie Tage eingebaut, weil die Spieler das gern wollten. Das war uns wichtig«, erklärte Bredemeier. Schließlich steht und fällt der Erfolg der Titelkämpfe mit der Qualifikation für Olympia 2008 in Peking auch mit dem Abschneiden der eigenen Auswahl. »Eine große WM wird es nur, wenn die deutsche Mannschaft zu den Favoriten gehört«, stellte Strombach klar.

Artikel vom 08.03.2005